Exodus 3:3

Einleitung

Mose wird vom HERRN berufen als er 80 Jahre alt ist. Dieses Alter ist gegen Ende seines natürlichen Lebens, wie Mose selbst in Psalm 90 feststellt (Ps 90:10a). Bevor der Herr jemand gebrauchen kann, muss dieser erst lernen, von seinen natürlichen Fähigkeiten abzusehen. Das hat Mose gelernt. Es genügt nicht, nicht auf eigene Fähigkeiten zu vertrauen. Mose muss jetzt lernen, auf Gottes Macht zu vertrauen.

Der HERR erscheint Mose

Mose hat 40 Jahre lang den Hirtenberuf erlernt. Jetzt ist er mit seiner Herde „hinter der Wüste“. Er hat sozusagen die Wüstenerfahrung hinter sich. Fast alle Gottesmänner sind Hirten gewesen. Der Hirte handelt am deutlichsten, wie es Gottes Herz entspricht, und zwar darin, wie Er sein Volk führen will. Beispielsweise war David ein Hirte (Ps 78:70-72). Von dem Herrn Jesus wird gesagt, dass Er ein Führer sein wird, der Gottes Volk wie ein Hirte weidet (Mt 2:6).

Während Mose die Schafe hütet, kommt er an den Berg Gottes, den Horeb. Horeb ist ein anderer Name für Sinai, wo später das Gesetz gegeben wird (vgl. 2Mo 19:115Mo 4:10a). Darum wird der Berg „Berg Gottes“ genannt. Dort erscheint ihm der Engel des HERRN. Aus 2Mo 3:4 geht hervor, dass es Gott selbst ist. Der Engel des HERRN ist eine Erscheinungsform des Herrn Jesus im Alten Testament. Überall, wo Gott den Menschen erscheint, tut Er das in dem Herrn Jesus. Es ist zum ersten Mal seit vielen Jahren, dass der HERR wieder einmal jemandem erscheint. Erscheinungen geschahen nicht täglich. Das ist niemals so gewesen. Gott tut das nur bei ganz besonderen Gelegenheiten.

Gott erscheint auch auf unterschiedliche Weisen. Er erscheint Mose in einem brennenden Dornbusch. Hagar ist Er an einem Brunnen erschienen (1Mo 16:7; 13; 14). Bei Jakob hat Er eine Leiter gewählt (1Mo 28:13).

Der HERR erscheint Mose und ruft ihn, als er mit seinem Tagewerk beschäftigt ist. Das sehen wir z. B. auch bei Petrus und Andreas, und Jakobus und Johannes (Mt 4:18-22). So wirkt der Herr auch heute noch. Er tritt in den Alltag der Menschen und ruft sie aus ihrem irdischen Beruf heraus.

Moses Aufmerksamkeit wurde dadurch erregt, dass der Dornbusch wohl brannte, aber nicht verzehrt wurde. Der Dornbusch weist auf einen natürlichen Menschen hin, der ein Sünder ist. Auch sehen wir darin das ganze Volk Israel, das sich im Feuerofen Ägyptens befindet. Gleichzeitig finden wir, dass Gott in dem Feuer ist. Darum wird der Dornbusch nicht verzehrt. Gott benutzt das Feuer der Prüfung, um sein Volk und auch uns zu läutern. Was nicht mit Ihm übereinstimmt, wird durch das Feuer verzehrt. Dadurch entsprechen wir immer mehr seinem Ziel mit uns, dass wir dem Herrn Jesus immer ähnlicher werden. Dabei ist Er mit uns in den Prüfungen (Jes 63:9; Dan 3:25).

Der HERR sieht, dass sich Mose dem Busch nähert, um dieses große Gesicht zu besehen. Er sieht, was unsere Aufmerksamkeit weckt. Es freut Ihn, wenn wir an seinen Offenbarungen Interesse zeigen. Aber gleichzeitig zeigt Er seine Heiligkeit. Wo Gott ist, ist Heiligkeit. Mose muss seine Schuhe ausziehen (vgl. Jos 5:15).

Als Mose die erforderliche Ehrerbietung gezeigt hat, macht Gott sich bekannt als der Gott der Erzväter, mit denen Er einen Bund geschlossen hatte: mit Abraham (1Mo 15:13; 14; 18), mit Isaak (1Mo 26:3) und mit Jakob (1Mo 46:4). Das ist die Grundlage, auf der Er zu handeln beginnt. Er ist und bleibt Gott, auch wenn sie gestorben sind, denn für Ihn leben sie, was in der Auferstehung bewiesen werden wird (Lk 20:37; 38).

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