Exodus 32:2

Aaron macht das goldene Kalb

Das Volk ist sehr bereitwillig, Sachen abzuliefern, ja sogar Opfer zu bringen, um einen Gott zu machen, den man sehen kann (Jes 46:6). Die Schmuckstücke der Ohren werden bereitwillig abgeliefert. Dem Ohr wird genommen, was es ziert: Das Hören auf Gottes Wort.

Aaron gibt dem Gold die Form eines Kalbes. Er gibt diesem Kalb die Ehre, die Gott allein zukommt. Die Ehre der Erlösung aus Ägypten schreibt er einem Kalb zu. Vergessen sind alle Wundertaten. In Psalm 106 lesen wir davon eine beeindruckende Schilderung (Ps 106:19-23). Aaron baut noch einen Altar und ruft sogar ein Fest aus, wobei er den Namen des HERRN nennt.

Dies ist eines der Ereignisse des Volkes Israel, die Paulus beschreibt, und von denen er sagt, dass sie „für uns geschehen“ sind „als Vorbilder …, damit wir nicht nach bösen Dingen begehren, wie auch jene begehrten“ (1Kor 10:6). Im nächsten Vers spricht er von diesem Ereignis mit dem goldenen Kalb: „Werdet auch nicht Götzendiener, wie einige von ihnen, wie geschrieben steht: „Das Volk setzte sich nieder, um zu essen und zu trinken, und sie standen auf, um sich zu vergnügen““ (1Kor 10:7).

Paulus meint die „Feierlichkeiten“ um das goldene Kalb herum. Die Israeliten waren Götzendiener geworden. Götzendienst heißt: etwas anderes an Gottes und Christi Stelle stellen. Das kann sehr einfach geschehen. Es muss sich dabei echt nicht um Dinge handeln, von denen wir wissen, dass sie sündige, verkehrte Dinge sind. Wir sehen das hier. Worin bestand ihr Götzendienst? Es steht sofort danach: in Essen und Trinken und Lustig sein. Sind das denn verkehrte Dinge? An sich nicht, aber für Israel waren sie wohl verkehrt.

Das Volk hat den Kontakt zu Mose, seinem großen Führer, verloren. Er war schon eine ganze Zeit weg, die Menschen sahen und hörten ihn nicht mehr. Darum sagten sie zu Aaron, er solle einen Gott machen. Das tut Aaron und er stellt ein goldenes Kalb auf ein Podest. Danach essen und trinken sie, und Lustig sein. Was ist also die Ursache für das Essen, Trinken und Lustig sein? Dass Mose so lange weg ist.

Was ist hierin ein Beispiel für uns? Der Herr Jesus ist schon so lange weg, es scheint, als ob er nie zurückkommen wird. Dann schleicht sich der Gedanke ein: „Machen wir es uns selber in dieser Welt einfach und genießen wir es. Machen wir uns dann auch einen Gott, einen der uns gefällt, mit dem wir uns gut verstehen und das Leben wird dann ein großes Fest.“ Aber es ist dann ein Fest ohne den wahren Gott. Diese Art Reden können wir um uns herum bei Menschen vernehmen, die sich als Christen bekennen, aber die mit dem Kommen Christi nicht rechnen.

Wenn der Christ nicht mehr nach dem Kommen des Herrn ausschaut, richtet er seinen Blick auf die irdischen Dinge. Anstelle des Herrn Jesus nehmen andere Dinge seine Zeit in Beschlag. Die geistlichen Führer gehen in der Untreue voran. Sie wollen ihre Stellung nicht verlieren und hören auf das, was das Volk will (2Tim 4:3).

Das Fest bildet eine fromme „Soße“ zu dem gottlosen Theater. In vielen Schattierungen wiederholt sich diese Art des Handelns in der Christenheit: Heidnische Festtage werden mit einer christliche „Soße“ übergossen, denken wir nur an das Weihnachtsfest. Gottlose Lebensweise wird zum Ausdruck göttlicher Liebe deklariert, wie beispielweise bei der Einsegnung sogenannter Homo-Ehen.

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