Exodus 33:20-23

Ein Platz bei dem HERRN

Mose ist noch nicht am Ende mit seinen Bitten. Er hat sich der Gegenwart Gottes versichert auf seinem Weg, den er zu gehen hat. Das bringt Ruhe. Aus dieser Ruhe heraus bittet er jetzt, die Herrlichkeit des HERRN sehen zu dürfen. Das geht weiter als das Erfragen seiner Wege. Das Gehen auf Gottes Wegen in Gemeinschaft mit Ihm öffnet den Blick für die Herrlichkeit Gottes. Die Herrlichkeit Gottes zu sehen ist auch mehr als das, was er auf dem Berg Sinai von Gott gesehen hat. Da hatte Mose die Heiligkeit Gottes angeschaut.

Gott sagt ihm zu, dass er seine Herrlichkeit sehen wird. Mose bittet: „Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen!“ Der HERR antwortet, dass Er ihm seine Güte zeigen wird. Gottes Güte ist seine Herrlichkeit. Er möchte, dass wir Ihn an der Herrlichkeit seiner Gnade erkennen, mehr als an der Herrlichkeit seiner Majestät. Der Prophet Hosea spricht von einer Zeit, in der die Israeliten „sich zitternd zu dem HERRN und zu seiner Güte wenden“ werden (Hos 3:5).

Das Besondere an der Herrlichkeit Gottes ist seine Souveränität. Diese Souveränität sehen wir darin, dass Er denen gnädig sein wird, denen Er gnädig sein will. Er ist der souveräne Besitzer jedes Menschen und Er ist frei, einen Unterschied bei der Verleihung seiner Gnade zu machen. Man liest nie: Ich werde zornig sein, auf den Ich zornig bin, denn sein Zorn ist immer gerecht und heilig. Nie bestimmt Er jemanden zum Gericht, denn das tut der Mensch selbst.

Paulus wiederholt, was Gott hier von sich selbst zu Mose sagt, als Antwort an diejenigen, die Gott der Ungerechtigkeit beschuldigen. Sie sagen, Gott sei ungerecht, denn Er gebe seine Gnade manchen, während Er anderen die Gnade gerecht vorenthalte (Röm 9:15).

Mose sieht aber nicht die volle Herrlichkeit des HERRN, sondern nur einen Teil davon, und das stehend auf dem Felsen in der Felsenkluft. Im Alten Testament war die Herrlichkeit Gottes nur begrenzt wahrnehmbar. Gott konnte noch nicht sichtbar werden lassen, was Er später in Christus gezeigt hat. In Ihm werden Gottes Gerechtigkeit und Gottes Liebe erst vollkommen sichtbar. Er konnte sagen: „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen“ (Joh 14:9).

Der Felsen ist ein Bild von Christus (1Kor 10:4). Auf dieser Grundlage musste Mose stehen, um Gottes Herrlichkeit zu sehen. Er musste ganz darin verschwinden. Christus ist „das Bild des unsichtbaren Gottes“ (Kol 1:15).

Mose durfte die Herrlichkeit Gottes nur anschauen, als Er an ihm vorübergegangen war. Wir können die Herrlichkeit Gottes erst sehen, nachdem der Herr Jesus seinen Weg gegangen ist. Wir schauen zurück auf ein vollbrachtes Werk am Kreuz, wo die vollkommene Offenbarung von Gott als Licht und Liebe sichtbar geworden ist.

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