Exodus 7:15-25

Ankündigung der 1. Plage

Bevor wir auf die einzelnen Plagen eingehen, zunächst eine allgemeine Einführung in die Plagen. Die ersten neun Plagen kann man in drei Gruppen von je drei Plagen unterteilen. Die zehnte Plage ist einzigartig. In Verbindung mit der 1., 4. und 7. Plage muss Mose früh am Morgen zu dem Pharao gehen (2Mo 7:15; 2Mo 8:16; 2Mo 9:13). Das ist jedes Mal als ein neuer Anfang anzusehen. Die 3., 6. und 9. Plage kommt jeweils ohne vorherige Warnung.

Die Plagen 1–3 sind irdischen Ursprungs und werden durch den Stab Aarons hervorgebracht. Das Volk Israel wird gemeinsam mit den Ägyptern davon getroffen. Bei diesen ersten 3 Plagen spielen die ägyptischen Zauberer eine Rolle. Sie versuchen, die Plagen Gottes zu imitieren. Aufgrund des Erwähnens der Namen dieser Zauberer in 2. Timotheus 3 haben insbesondere diese Plagen eine besondere Botschaft für uns, die wir in den letzten Tagen der Christenheit leben.

Die Plagen 4–6 geschehen ohne vorherige Ansage durch den Stab Moses oder Aarons. Auch ihr Ursprung (vom Himmel oder von der Erde) wird nicht berichtet. Es steht einfach geschrieben, dass es der HERR tat (2Mo 8:24; 2Mo 9:6). Aber bei der 6. Plage ist Mose der Ausführende. Er streut Ofenruß in die Luft. Israel bleibt von diesen Plagen verschont (2Mo 8:18). Die ägyptischen Zauberer können diese Plagen nicht imitieren.

Die Plagen 7–9 treffen Israel auch nicht. Sie kommen direkt aus dem Himmel und werden durch den Stab Moses hervorgebracht.

Die hier genannten Plagen finden wir fast alle in der Offenbarung wieder. Wir finden darin die Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird (Off 3:10), nicht nur über Israel (Jer 30:7). In Offenbarung 16 steht, dass es die Plagen Gottes sind und zwar wohl besonders auch für die Christenheit (Off 16:9). In den sieben Schalen in Offenbarung 16 kommt vieles von den Plagen in Ägypten vor.

In den 2Mo 7:15; 16 erhält Mose den Auftrag, am Morgen zum Pharao zu gehen mit der Aufforderung, Gottes Volk ziehen zu lassen, damit sie Ihm in der Wüste dienen. Gott fordert jetzt das Recht auf sein Volk ein. Er will, dass es Ihm dient und nicht dem Pharao. Der Pharao will genau das Gegenteil: Es soll ihm und nicht Gott dienen.

Wegen des harten Herzens des Pharaos lässt der HERR Mose nun die erste Plage ankündigen. Nun muss Mose den Stab Aarons nehmen, den Stab, der in die Schlange verwandelt wurde, und ihn über die Wasser Ägyptens ausstrecken. Alle Wasser sollen in Blut verwandelt werden. Das Wasser soll ungenießbar werden (vgl. Off 16:3; 4).

Der Nil ist der Götze der Ägypter. Sie entnehmen ihm all ihren Wohlstand. Der Fisch des Nils ist ihre Nahrung (4Mo 11:5). Aber die Fische darin sollen sterben, wodurch der Ursprung ihres Wohlstandes in einen stinkenden Fluss verwandelt werden wird. Wenn Gott außerhalb des Segens, den wir genießen, gehalten wird, wird es passieren, dass sich der Segen in Fluch verwandelt, und das Leben (Wasser) in Tod (Blut). Es ist Gottes Absicht, dass der Mensch daran erkennt, dass Er spricht, genauso wie der Pharao durch dieses Gericht des HERRN erkennen wird, dass Er der HERR ist.

1. Plage: Wasser wird zu Blut

Mose und Aaron handeln genau so, wie Gott es ihnen gesagt hat. Aaron streckt seinen Stab nicht nur über den Nil aus, sondern auch über die Wasser Ägyptens. Der Nil wird unter den Wassern besonders als Ziel der Plagen genannt, da er von den Ägyptern unter einer Vielzahl von Namen besonders angebetet wird. Er stellt all das Gute dar. Gott verdirbt diese Macht, auf die sich die Ägypter stützen. Er trifft sie dort, woher sie Genuss und Wohlstand erhalten. Die Fische sterben, der Nil beginnt zu stinken und das Wasser wird ungenießbar.

Wasser spricht von dem, was erquickt und Leben spendet. Vergossenes Blut spricht vom Tod. Im Wort Gottes steht der Nil für Segnungen, die genossen werden, ohne Gott dafür in irgendeiner Weise zu danken. Die auf diese Art genossenen Segnungen können nur den Tod zur Folge haben. Denn alles, was von Gott losgelöst ist, ist tot und bewirkt den Tod.

Das Leben auf der Erde kann einen „zeitlichen Genuss [der] Sünde“ (Heb 11:25) bewirken, aber das Ende ist der Tod. Sein Gestank erfüllt die Luft. Im Zusammenleben heute merken wir immer mehr die Vorboten davon. Der Mensch schwelgt im Wohlstand und kommt darin um. Die Verdorbenheit seines Denkens nimmt immer schlimmere Formen an. Was der Mensch erdenkt, fängt immer mehr an zu „stinken“.

Die Zauberer können wohl das nachahmen, was Mose getan hat, aber sie können die Qual nicht beseitigen. Sie machen die Plage nur größer. Das ist vergleichsweise in der Politik zu sehen, im Zusammenleben, bei dem immer wieder Entschuldigungen gesucht werden für die Torheiten, welche die Menschen begehen. Die Lösungen, die gesucht werden, machen die Qual nur noch schlimmer.

So ist Schwangerschaft z. B. ein Segen Gottes. Diesen gibt es nicht in dem verdorbenen Denken des Menschen, der unabhängig von Gott sein will. Der Mensch will eingreifen können, sowohl im „Machen“ des Lebens als auch beim „Wegtun“ von dem, was nicht erwünscht ist, wie es in Form der Abtreibung geschieht. Das Ergebnis ist „Gestank“.

Die Plage dauert „sieben Tage“, was eine volle Zeit bedeutet, die Gott bestimmt hat. Von einer Reaktion des Pharaos ist nichts zu finden.

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