Ezekiel 23:6

Die Sünde Oholas und das Gericht über sie

Samaria (die zehn Stämme) hurt in einem geistlichen Sinn (Hes 23:5). Anstatt auf Gott zu vertrauen, verbindet sie sich mit den Assyrern (2Kön 15:19; Hos 5:13; Hos 7:11; Hos 8:9; Hos 12:2) und sucht ihre Hilfe. Daraufhin kommen eindrucksvoll gekleidete Assyrer, „die nahe waren“, Männer von Rang, in das Land (Hes 23:6). So hält die assyrische Kultur Einzug in das Land und erobert das Herz von Samaria (Hes 23:7). Diese Kultur ist völlig verwoben mit dem Götzendienst Assyriens, der auch von Samaria übernommen wird. Die zehn Stämme beugen sich unzüchtig nieder vor den Götzen Assyriens.

Aber Assyrien ist nicht das einzige Reich, mit dem Samaria geistliche Hurerei betreibt. Samaria bleibt auch offen für den Einfluss Ägyptens (Hes 23:8). Sie betet weiterhin die Götzen Ägyptens an, wie sie es während der Zeit ihrer Sklaverei getan hat. Wenn es angebracht ist, sucht sie auch nach politischer Unterstützung aus Ägypten (vgl. Hos 12:2). Gott erinnert sie an ihr schamloses Verhalten, das sie schon in ihren frühesten Tagen an den Tag gelegt hat.

Wegen ihrer Hurerei mit Assyrien übergab der HERR Samaria den Assyrern (Hes 23:9). Aus politischer Sicht konnte Assyrien das Zusammengehen Samarias mit Ägypten nicht dulden und bestrafte Samaria hart dafür (2Kön 17:2-8). Die Assyrer zerstörten und entstellten Samaria vollständig und entvölkerten es auch, indem sie die Bevölkerung in Gefangenschaft führten (Hes 23:10). Damit war die Existenz des nördlichen Zehnstämmereiches zu Ende. Das Verhalten Samarias verschafft den Israeliten einen schlechten Ruf bei den anderen „Frauen“, d. h. bei den anderen Nationen und besonders bei ihrer Schwesternation Juda. In den folgenden Versen sehen wir, wie Oholiba auf das reagiert, was mit ihrer Schwester Ohola geschehen ist.

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