Genesis 27:28

Jakob stiehlt den Segen

Jakob, verkleidet als Esau, kommt zu seinem Vater. Isaak betastet ihn und sagt: „Die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Hände sind Esaus Hände“ (1Mo 27:22). Wenn wir das auf einen Gläubigen anwenden, müssten wir sagen: „Deine Sprache ist die eines Gläubigen, aber du handelst wie die Welt.“ Das, was wir sagen, muss mit dem übereinstimmen, was wir tun.

Als Isaak Jakob küsst, riecht er den Geruch des Feldes. Es ist traurig, wenn einem Gläubigen der „Geruch“ der Welt anhaftet. Was wir essen, ist ausschlaggebend für das, wonach wir riechen. Nehmen wir die Nahrung dieser Welt zu uns oder die Nahrung des Herrn Jesus?

Dreimal spricht Isaak seinen Argwohn aus, seine Unsicherheit, ob er es wirklich mit Esau zu tun hat (1Mo 27:20; 22; 24). Weil er abhängig von seinem Tast- und Geruchssinn ist, entdeckt er die Wahrheit nicht und er glaubt die Lüge. Wenn er Gott vertraut hätte, hätte dieser Betrug, trotz seiner Blindheit, nie stattfinden können (vgl. 1Kön 14:4; 5).

Jakob spielt die Rolle des Esau sehr gut. Dies zeigt sich in dem, was er sagt, als Isaak feststellt, dass er so schnell von der Jagd zurückgekehrt ist. Jakob spricht dann von „dem HERRN, deinem Gott“. Das würde Esau auch sagen. Esau hat keine Verbindung zum HERRN und wird daher nie von „dem HERRN, meinem Gott“ sprechen, während Jakob das sagen würde.

Der Segen, den Isaak über Jakob ausspricht, ist ein Segen, wie er Esau zugedacht gewesen wäre. Isaak segnet Jakob mit der Fülle des Himmels und der Erde, mit der Herrschaft über andere Völker und seinen Bruder. Er verheißt Fluch über alle, die ihn verfluchen, und Segen für alle, die ihn segnen. Es ist nicht der Segen, den Gott in seiner Fülle Jakob zugedacht hatte. Das macht Isaak in 1. Mose 28 einigermaßen wieder gut (1Mo 28:4), während Gott in 1. Mose 35 den vollen Segen beschreibt (1Mo 35:11; 12).

In der Geschichte, wie sie hier mitgeteilt wird, zeigt sich wenig Glauben. Und doch ist Isaak kein Mann, der ohne Gott lebt. Auch in dem Segen, den er erteilt, ist Glauben enthalten (Heb 11:20).

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