Genesis 37:2

Beginn der Geschichte Josephs

Dieses Kapitel fängt mit einer merkwürdigen Bemerkung an. Es heißt: „Dies ist die Geschichte Jakobs“ – und dann beginnt die Geschichte Josephs. Daraus können wir schließen, dass die Nachkommen Jakobs hier mit der Geschichte von Joseph verwoben werden. Das Fortbestehen Jakobs und seiner Nachkommen ist von Joseph abhängig. Joseph ist ein schönes und beinahe vollkommenes Bild von dem Herrn Jesus. Von ihm wird nicht eine einzige Sünde berichtet. Nur am Ende zeigt er eine Schwachheit, als Jakob seine Söhne segnet. Da meint er, dass sein Vater das falsch macht (1Mo 48:17-19).

Joseph ist ebenso wie andere Gottesmänner (Abel, Mose, David) ein Hirte. Sie lernen Führerschaft im Umgang mit den Schafen. Joseph übt seine Tätigkeit zusammen mit den Söhnen der Mägde Jakobs aus. Das lässt uns an die Tage des Herrn Jesus denken, als sein Volk in Knechtschaft war, der römischen Herrschaft – und noch mehr der Herrschaft der Sünde – unterworfen. Inmitten dieser Situation übte der Herr Jesus seinen Dienst aus.

So wie Joseph nicht bei dem bösen Treiben seiner Brüder mitmachte, war auch der Herr Jesus der Abgesonderte. Jakob nennt Joseph auch den „Abgesonderten unter seinen Brüdern“ (1Mo 49:26). Joseph brachte ihre üble Nachrede vor seinen Vater. Das war kein Petzen! Alles, was wir von Joseph aus seiner Geschichte wissen, zeigt, dass er jemand war, der das Böse hasste und sich nicht daran beteiligte. Was seine Brüder machten, tat ihm weh. Mit wem konnte er besser darüber sprechen als mit seinem Vater? So sprach auch der Herr Jesus mit seinem Vater über alles, was geschah.

Jakob liebte Joseph mehr als alle seine Söhne. Das ist kein Bevorteilen. Macht ein Kind, das mit dem Herrn wandelt, uns nicht mehr Freude als ein Kind, das eigenwillig ist? Jakob liebte auch seine anderen Söhne, aber Joseph bereitete ihm besondere Freude. Mit ihm konnte Jakob seine Herzensanliegen teilen.

Jakob brachte seine Liebe zu Joseph zum Ausdruck, indem er ihm ein langes, farbiges Ärmelkleid machte. Das weckte den Neid und den Hass seiner Brüder. Verständlich? Nur wenn wir bedenken, dass die Brüder solche Söhne waren, die sich nicht für ihren Vater interessieren. Das geht aus der Fortsetzung der Geschichte hervor. Der weitere Verlauf der Geschichte zeigt übrigens, wie auch sie schließlich in das richtige Verhältnis zu ihrem Vater gebracht werden. Aber dazu ist viel Zucht nötig.

Was Joseph hier widerfährt, ist ein Bild davon, was dem Herrn Jesus als dem Geliebten des Vaters widerfahren ist. Wie viel Hass und Missgunst wurde Ihm entgegengebracht. Gott liebte sein Volk. Aber das Volk war Ihm ungehorsam. Der Herr Jesus tat als Einziger, was das ganze Volk hätte tun müssen: Gott ehren und Ihm dienen. Darum liebte Ihn der Vater und bezeugte: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe“ (Mt 3:17).

Seine Brüder hassten Ihn, nicht die Fremden. Der treue Gläubige wird auch immer von Mitchristen gehasst werden, die es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen.

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