Genesis 41:14-44

Joseph kommt aus dem Gefängnis

Der 1Mo 41:14 gibt in Kürze ein vortreffliches Bild von dem, was wir in Philipper 2 über die Erhöhung des Herrn Jesus nach seiner Erniedrigung lesen (Phil 2:9), von der wir in den Versen davor lesen (Phil 2:6-8). Man beeilt sich, Joseph aus dem Gefängnis zu holen. Was an das Gefängnis erinnert, wird weggetan. Jetzt empfängt Joseph die dritte Kleidung. Seine erste Kleidung war ihm weggenommen und mit Blut beschmiert worden. Die zweite Kleidung, die er im Gefängnis trug, war die Kleidung seiner Erniedrigung. Die dritte Kleidung ist die Kleidung seiner Erhöhung.

Nachdem sein Äußeres so verändert ist, dass er in die Gegenwart des Pharao treten kann, wird er aus dem Kerker in den Palast gebracht. Der Pharao erwartet, dass Joseph ihm ohne Weiteres seinen Traum deutet, denn von dieser Fähigkeit Josephs hat er gehört. Aber Joseph weist jede Erwartung an ihn selbst zurück und gibt Gott die Ehre. Ebenso wenig wie die Weisen Ägyptens war Joseph in der Lage, den Traum zu deuten. Gleichzeitig sagt er vorab, noch bevor er die Träume gehört hat, dass Gott durch die Träume dem Pharao zeigen will, was zu dessen Wohl dient.

Der Pharao erzählt seine Träume

In der Wiedergabe seines Traumes fügt der Pharao etwas hinzu, das in der ersten Darstellung (1Mo 41:1-7) nicht mitgeteilt wurde. Er hat festgestellt, vielleicht, nachdem er darüber nachgedacht hat, dass die mageren Kühe nicht dicker wurden, obwohl sie die fetten Kühe verschlungen hatten. Auch hat er überlegt, dass er in seinem Land nie so magere Kühe wie in seinem Traum gesehen hatte.

Joseph deutet die Träume

Joseph gibt die Erklärung (1Mo 41:25) – und unterstreicht, was er bereits gesagt hat (1Mo 41:16; 28) –, dass Gott dem Pharao in den Träumen mitgeteilt hat, was Er tun wird. Es gibt bei Joseph nicht den geringsten Zweifel an der Erklärung, die er gibt. Zwar wird Zweifel heutzutage verherrlicht, aber in wem der Geist Gottes wirkt (1Mo 41:38) und wer mit Gott lebt, der beurteilt alle Dinge (1Kor 2:15a).

So können auch wir mit Gewissheit über das sprechen, was Gott mit und in der Welt tun wird, in der wir leben. Das Buch der Offenbarung beispielsweise macht das klar. Aber um das zu begreifen und weiterzugeben, müssen wir Knechte oder Sklaven Jesu Christi sein (Off 1:1). Die Gesinnung eines Sklaven (das ist Gehorsam und Dienen) ist Voraussetzung, um Gottes Gedanken kennenzulernen.

Erst werden sieben Jahre des Überflusses und danach sieben Jahre Hungersnot kommen. Die Hungersnot wird so groß sein, dass aller Überfluss vergessen sein wird. Die Menschen dieser Welt haben auch ihre Zukunftsvision. Darauf richten sie ihre Politik aus. Sie rechnen dabei nicht mit Gott. Aber nur Gott allein kann mitteilen, wie es verlaufen wird. Genauso wie in Offenbarung 1,1 betrifft es eine Sache, die bald – oder in Eile – geschehen wird (1Mo 41:32).

Der Rat Josephs

Ungefragt, aber mit Würde, gibt der Sklave Joseph dem mächtigen Pharao Ratschläge. Er hat absolut keine Rachegefühle wegen des erlittenen Unrechts, sondern eine helfende Hand. Sein Rat geht dahin, im Hinblick auf die kommenden Ereignisse einen bestimmten Mann über das Land Ägypten zu setzen. Dieser muss „verständig und weise“ sein und über Aufseher verfügen, die den Überfluss auf gute Art und Weise in der Zeit der Hungersnot verwalten können.

Nicht durch Parlamente, Kabinette, Ministerien oder andere hohen Würdenträger wird Gott regieren, sondern durch einen bestimmten Mann, der verständig und weise ist (Jes 11:2).

Joseph wird Unterkönig

Es gibt nur einen einzigen Mann, der dem skizzierten „Profil“ entspricht: Joseph. Der Pharao erkennt, dass Gott dieses alles Joseph zu verstehen gegeben hat und dass Joseph Gott seine Weisheit und seinen Verstand zu verdanken hat. Darum setzt er Joseph über alles, was er hat. Hierin ist der Pharao ein Bild von Gott, der alles den Füßen des Herrn Jesus unterwirft (1Kor 15:27) und aufruft, Ihn zu ehren.

Joseph empfängt seine vierte Kleidung. Diese Kleidung steht in Verbindung mit der Herrlichkeit, die er als Herrscher über alles, was dem Pharao gehört, hat. Hierin ist er ein Bild des Herrn Jesus in der Herrlichkeit, die Er als König der Könige und Herr der Herren hat. Diese Herrlichkeit strahlt Er aus, wenn Er seine Herrschaft über alle Dinge im Himmel und auf der Erde empfängt (Eph 1:10).

Copyright information for GerKingComments