Genesis 9:1-7

Gott segnet Noah

Noah befindet sich auf einer gereinigten, erneuerten Erde (Ps 104:30b). Er hat ein Opfer gebracht. Aufgrund dieses Opfers segnet Gott Noah und seine Söhne. Segnen bedeutet, gut über jemand sprechen, jemandem das Gute wünschen. Gott versichert ihnen gegenüber seine Barmherzigkeit und seine gnädigen Absichten mit ihnen. All die Verheißungen Gottes, ihnen das Gute zu geben, ergeben sich aus seiner Absicht der Liebe und dem Rat seines Willens (Eph 1:11; Jer 29:11). Vor Noah ist noch kein Mensch je gesegnet worden. Nur der siebte Tag wurde von Gott gesegnet.

Noah erhält den gleichen Auftrag wie Adam, fruchtbar zu sein und die Erde zu füllen (1Mo 1:28). Wie Adam bekommt er auch die Herrschaft über die Tiere (1Mo 1:26; 28). Aber es kommt ein Element hinzu, das bei Adam fehlte: „die Furcht und der Schrecken“ vor den Menschen „auf allen Tieren der Erde und auf allen Vögeln des Himmels“. Das sind Folgen der Sünde.

Neu ist auch, dass den Menschen die Tiere zur Nahrung gegeben werden. Daraus lernen wir: Das Leben des Menschen ist gegründet auf den Tod eines anderen (Joh 6:51b). Wer daran glaubt, hat ewiges Leben (Joh 6:54). Wer aus Überzeugung Vegetarier ist (jemand, der bewusst kein Fleisch isst), hängt (unbewusst?) einer Lehre von Dämonen an (1Tim 4:1-3). Alles ist gut und nichts ist verwerflich, was aus Gottes Hand hervorkommt und uns zu unserer Nahrung gegeben wird (1Tim 4:4).

Das Blut

Gott beschreibt hier näher den Umgang mit Blut. Er macht deutlich, dass das Blut das Leben darstellt. Gott allein hat Anrecht auf das Leben. Dieses Anrecht gibt Er nie auf. Deshalb gilt das Verbot, Blut zu essen (also auch keine Blutwurst essen!), immer noch (Apg 15:29).

Weiterhin gibt Gott dem Menschen den Auftrag, jemanden, der einen anderen getötet hat, selbst auch zu töten. Gott sagt im Voraus, dass es erneut Gewalt geben wird. Er kennt das Herz des Menschen, dass es sich nicht verändert hat, und Er sieht, zu welchen Taten der Mensch wieder herabsinken wird. Angesichts des Blutvergießens sagt Gott, dass, wer das tut, dessen Blut durch die Hand eines Menschen vergossen werden soll. Dies gilt auch für den Fall, dass ein Tier einen Menschen tötet, was später im Gesetz festgelegt wird (2Mo 21:28).

Mit dem Befehl und dem Recht, Blutvergießen zu vergelten, gibt Gott etwas von sich selbst (Ps 9:13a; 2Chr 24:22) in die Hände von (dazu berechtigten) Menschen (Röm 13:1). Er tut dies, weil diejenigen, die sich an einem Menschen vergreifen, sich an jemandem vergreifen, der Träger seines Bildes ist. Er tut dies auch, um das Böse zu zügeln, damit sich nicht wieder Zustände entwickeln wie die, durch die die Sintflut notwendig wurde: eine Erde voll Gewalttat (1Mo 6:11). Hier finden wir die Einrichtung der Obrigkeit, die die Macht des Schwertes erhält (Röm 13:4). Das Bezeichnendste für die Obrigkeit ist das Richten des Bösen.

Wenn Mord als eine Beleidigung und ein Verstoß gegen das Bild Gottes im Menschen mit dem Tod bestraft werden sollte, ist es klar, dass diese Strafe nicht durch irgendeinen Menschen ausgeübt werden kann. Es ist nur denjenigen gestattet, die Gottes Recht und Majestät auf der Erde vergegenwärtigen, das heißt, den von Ihm eingesetzten Obrigkeiten. Diese Vertreter werden vielsagend auch mit „Götter“ bezeichnet (Ps 82:1; 2; 6).

Weil Gott wegen der angeborenen Sündhaftigkeit des Menschen nicht mehr mit einem vernichtenden Gericht droht, muss auf eine andere Weise ein Damm gegen das Böse aufgerichtet werden. Dies geschieht, indem Regeln und Gebote eingesetzt werden, wobei die Regierung sicherstellt, dass sie eingehalten werden und die Regierung Vergehen bestrafen soll.

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