Habakkuk 2:2

Das Gesicht soll aufgeschrieben werden

Habakuk erhält Antwort vom HERRN. Wie lange er gewartet hat, wird nicht gesagt. Die Antwort kommt in einem Gesicht, einer Vision, einer innerlich wahrnehmbaren Offenbarung Gottes. Er empfängt eine sichtbare Botschaft. Diese Antwort ist nicht nur für ihn, sondern auch für andere, nämlich für das Volk. Deshalb wird er beauftragt, das Gesicht aufzuschreiben. Er soll dieses Gesicht nicht auf Papier aufschreiben, sondern auf Steintafeln eingraben.

Durch das Aufschreiben wird das Gesicht für die Zukunft bewahrt, und durch das Eingraben wird es unauslöschlich und geht nicht verloren (Jes 30:8; 2Mo 17:14; Ps 102:19; Jer 30:2). Zugleich wird das Gesicht nicht vom Gedächtnis der Menschen abhängig. Der Grund für das Aufschreiben wird in Hab 2:3 genannt.

Es muss auch deutlich aufgeschrieben werden (vgl. 5Mo 27:8). Die Botschaft ist so wichtig, dass jedes Missverständnis oder unachtsames Vorbeigehen ausgeschlossen sein muss. Dass sie für jemanden, der schnell vorbeiläuft, lesbar sein muss, hat mit der kurzen Zeit zu tun, die bleibt, bis die Erfüllung kommt. Wer sie liest, muss sie weitergeben. Es ist eine Botschaft der Freude für Israel. Denn der Untergang des Feindes bedeutet die Befreiung Israels.

In der Antwort sehen wir einige wichtige Prinzipien:

1. Das Gesicht oder die Weissagung muss klar angekündigt werden.

2. Alles bleibt ein Gesicht für eine bestimmte Zeit, d. h. für die Zeit, in der es unerfüllt bleibt.

3. Während dieser Zeit wird der ungläubige Mensch in seinem Stolz wachsen und dadurch reif für das Gericht Gottes werden.

4. Während dieser Zeit wird der Gerechte durch seinen Glauben leben.

5. Zur festgesetzten Zeit, die von Gott bestimmt ist, wird sich das angekündigte Gesicht erfüllen. Deshalb ist es lohnend, auf die Erfüllung zu warten.

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