‏ Haggai 1:4

Ist es für euch selbst Zeit?

Nach dem allgemeinen Hinweis auf das Böse in Hag 1:2 und nachdem sie Zeit zum Nachdenken gehabt haben, ergeht in Hag 1:3 das Wort des HERRN durch Haggai wieder an das Volk. In diesem erneuten Hinweis liegt Kraft, die den Kontrast zu dem, was das Volk sagt, noch deutlicher macht. Das Volk sagt dies, der HERR sagt das. Es zeigt, wie sehr wir unsere eigenen Worte anhand des Wortes Gottes prüfen sollten. Das Wort Gottes muss über allem stehen.

Als Antwort auf das, was das Volk in Hag 1:2 sagt, stellt Gott eine Frage (Hag 1:4). Die Frage soll dazu dienen, ihr Gewissen zu berühren und das Streben nach dem eigenen Interesse aufzudecken. Sie denken, dass es jetzt Zeit ist, ihre eigenen Häuser zu bauen, während die Arbeit am Tempel, dem Haus Gottes, eingestellt wurde und „dieses Haus“ immer noch „wüst liegt“.

Der wüste Zustand des Hauses Gottes steht in scharfem Gegensatz zu ihren Häusern. Sie haben ihre eigenen Häuser zu Königshäusern gemacht (vgl. Jer 22:14; 1Kön 6:9). Jesaja spricht über eine solche Haltung das „Wehe“ aus (Jes 5:8). David zeigt eine ganz andere Gesinnung (2Sam 7:1; 2).

Das Leben in solchen Häusern zeigt, dass sie Wohlstand und komfortable Lebensbedingungen lieben. Wir sehen diese Haltung auch bei fleischlichen Christen. Sie zeigen keinen Eifer und keine Anstrengung gegenüber Gottes Werk und Gottes Haus, sondern sind voller Liebe zu sich selbst und ihren eigenen Bequemlichkeiten. Was das Herz Gottes beschäftigt, zählt für sie nicht.

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