Hosea 1:9

Hoseas drittes Kind: Lo-Ammi

Lo-Ruchama ist gerade von der Mutter entwöhnt, da gerät Gomer wieder auf Abwege. Sie ist schnell in ihrer Untreue, deren Ergebnis sich auch schnell wieder zeigt. Wie tief muss Hosea über diese erneute Untreue betrübt sein. Wird er nicht gehofft haben, dass sie ihm nach ihrem ersten Ehebruch nun treu bleiben würde? Da sie gesehen haben muss, wie er sich um sie und die Kinder kümmert, hätte sie da nicht von seiner Liebe gewonnen werden müssen? Nein, sobald sie sich nicht mehr für das Kind, das sie geboren hat, verantwortlich fühlt, geht sie wieder den falschen Weg. Trotz all der Liebe, die Hosea ihr nach ihrer Rückkehr zu ihm bewiesen hat, wird sie von einem anderen Mann schwanger.

Aber selbst jetzt, als sie zum zweiten Mal zurückkommt, wieder schwanger von einem anderen Mann, lässt er sie wieder herein. Wieder nimmt er sie mit ihrem unehelichen Kind auf. Wiederum bekommt Hosea von dem HERRN den Auftrag, diesem Kind einen Namen zu geben. Auch in diesem Namen wird das Gericht Gottes über sein Volk ausgedrückt.

Wieder einmal wird es viel Klatsch und Tratsch über die Untreue von Gomer gegeben haben. Und wieder einmal nutzte Hosea die Gelegenheit, Gottes Gericht über das Volk wegen ihrer Untreue durch die Bedeutung des Namens des Kindes zu verkünden. Während im vorigen Namen nur davon die Rede ist, dass Gott seinem Volk seine Barmherzigkeit entzieht, wird in dem Namen, den er diesem dritten Kind geben soll, der endgültige Bruch zwischen Gott selbst und seinem Volk angedeutet. „Lo-Ammi“ bedeutet „nicht-Mein-Volk“. Die Verbindung zwischen Gott und seinem Volk wird damit abgebrochen.

Seine Verbindung mit Israel aufzugeben, ist ein noch härterer Schlag, als es nicht mehr zu lieben. Gott zieht sich zurück. Es gibt keine offene Anerkennung mehr, dass Israel sein Volk ist. Er wird mit ihnen handeln, wie im Buch Esther beschrieben. Der Name Gottes wird in diesem Buch nicht erwähnt. Doch hinter den Kulissen scheint Gott dafür zu sorgen, dass sein Volk nicht bis auf den letzten Mann ausgerottet wird. In seiner Vorsehung – das heißt nicht öffentlich, sondern auf verborgene Weise – ist Er bis heute für Israel tätig. Er wird dies bis zum Tag der Wiederherstellung Israels tun. Diese Wiederherstellung Israels in der Endzeit ist das Thema des folgenden Verses.

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