Isaiah 10:20

Ein Überrest wird umkehren

Der Sieg über die Assyrer ist ein Bild für die Vernichtung der versammelten Streitkräfte, die in der Endzeit gegen Jerusalem vorrücken werden. „An jenem Tag“ (Jes 10:20) weist darauf hin. „An jenem Tag“ ist nicht ein Tag von vierundzwanzig Stunden, sondern ein Zeitraum. Es ist der Zeitraum von dem Moment an, in dem der Herr Jesus sich erhebt, um seine Rechte auf der Erde einzufordern – seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen (Sach 14:4) – bis zum Beginn seiner Herrschaft im Tausendjährigen Friedensreich.

Es beginnt mit der Rückkehr des „Überrestes Israels“. Wenn der König des Nordens durch das Erscheinen des Herrn Jesus vernichtet wird, wird auch der noch in der Zerstreuung befindliche Überrest des Zehnstämmereiches versammelt (Mt 24:31). Israel wird sich dann nicht mehr auf die heidnische Macht Assyrien stützen, die es geschlagen hat, sondern auf „den HERRN, den Heiligen Israels“ (Jes 10:20).

Dieser schwache Überrest, vielsagend „der Überrest Jakobs“ genannt, rechnet auch nicht mehr mit seiner eigenen Kraft und kehrt stattdessen zurück zu „dem starken Gott“ (Jes 10:21; vgl. 2Chr 30:6). Und wer ist „der starke Gott“? Kein anderer als das geborene Kind und der gegebene Sohn, der Messias, der Herr Jesus, dessen Name „starker Gott“ ist (Jes 9:5). Bemerkenswerterweise sind die ersten Worte von Jes 10:21, „der Überrest wird umkehren“, die Übersetzung des hebräischen Schear-Jaschub, des Namens eines Sohnes von Jesaja (Jes 7:3).

Dass sich dieser Teil nicht allein auf den damals kurz bevorstehenden Einmarsch der Assyrer bezieht, sondern auch auf die noch zukünftige Endzeit, wird nochmals in den Jes 10:22; 23 deutlich. Am Ende der großen Drangsal kommt die „Vertilgung“. Bei dieser Vertilgung kommt sowohl die ungläubige Masse des Volkes Israels (Sach 13:8a) als auch der Assyrer um. Die Zahl des Volkes wird sich so weit verringert haben, dass nur noch eine Handvoll des einst so zahlreichen Volkes übrig bleiben wird (Jes 10:22; Sach 13:8b-9). Aber dieser Überrest ist am Anfang des Friedensreichs die Keimzelle, aus der wieder ein zahlreiches Volk heranwachsen wird.

Die Gerechtigkeit Gottes wird das Land überfluten. Alles wird unter sein gerechtes Gericht kommen. Es ist ein vernichtendes Gericht über alle Gottlosigkeit (Jes 10:23). Es ist „fest beschlossen“ (Dan 9:26; 27), niemand kann es verhindern. „Der Herr, der HERR der Heerscharen“, Er selbst wird es so ausführen, und Er tut es „inmitten der ganzen Erde“ (andere übersetzen: „des ganzen Landes“).

Der Apostel Paulus wendet die Jes 10:22; 23 auf den Überrest der Auserwählung aus Gottes Gnade in seinen Tagen an (Röm 9:27; 28). Dieser Überrest ist Teil der christlichen Gemeinde in unserer Zeit, die aus Gläubigen aus Juden und Heiden besteht, die in dem einen Leib, der die Gemeinde ist, vereint sind (Eph 2:13-16).

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