Isaiah 14:28-32

Prophetie über die Philister

Der Rest dieses Kapitels und die folgenden Kapitel beschreiben die Vertilgung, die der HERR unter den verschiedenen Völkern ausführt (Jes 10:23), indirekt durch seine Rute, die Assyrer (Jes 10:5; 24). Die Vorerfüllung findet durch einige Könige von Assyrien statt, nacheinander durch Tiglath-Pileser, Salmaneser und schließlich Sargon. Die endgültige Erfüllung wird jedoch erst unter der Führung des Königs des Nordens stattfinden (Dan 11:40-44). Nacheinander werden die Philister (Jesaja 14), Moab (Jesaja 15 und 16), Damaskus (Jesaja 17), Israel (Jesaja 18), Ägypten (Jesaja 19) und Kusch (Jesaja 20) Opfer des assyrischen Tatendrangs sein. Zum Teil werden sie, nachdem sie erobert wurden, zu Verbündeten Assyriens gemacht.

Es beginnt mit den Philistern (Jes 14:28-32). Sie leben im Westen, in dem Landstreifen am Mittelmeer, dem heutigen Gaza-Streifen. Der „Ausspruch“ über die Philister kommt zu Jesaja in einem neuen Todesjahr, dem des Ahas (Jes 14:28; vgl. Jes 6:1). Nach dem Tod von Ahas kommt Hiskia auf den Thron und er wird die Philister vollständig besiegen (2Kön 18:8). Die Freude der Philister ist zunächst groß, denn „der Stock“, unter den sie sich zuerst gebeugt haben, ist zerbrochen (Jes 14:29).

Als Erklärung dieses Verses ist gesagt worden, dass mit „Stock“ das Haus David gemeint ist. Der Großvater von Ahas, Ussija, ist die Rute, die sie schlug (2Chr 26:6). Als Folge der Untreue des Hauses David und Juda wurde ihr Stock zerbrochen und sie verloren ihre Herrschaft über die Philister. Die Philister freuen sich darüber. Doch ihre Freude wird vergehen, denn aus der Wurzel der Schlange (Ahas) wird eine Natter (Hiskia) hervorgehen und schließlich der Messias. Unter seiner gesegneten Herrschaft werden „die Geringen“ und „die Armen“ gesättigt und sicher sein (Jes 14:30). Bei seinem Kommen wird der Messias Israel benutzen (Jer 51:20-23), um die Philister zu vernichten (Jes 11:14; vgl. Zeph 2:4).

Für Juda sollte dies eine Warnung sein, sich nicht mit den Philistern zu verbinden und nicht auf Versuche einzugehen, gemeinsam gegen Assyrien stärker zu sein. Juda, hier „der Erstgeborene“ genannt, wird ebenfalls erniedrigt werden. Von den Erstgeborenen, denen der doppelte Teil des Segens verheißen wurde (5Mo 21:17), werden nur „Geringe“ und „Arme“ übrig bleiben. Aber diese Armen und Schwachen werden geweidet und sicher sein. Auch von Philistäa wird nach der Zerstörung noch etwas übrig bleiben, „deine Wurzel“ und „dein Überrest“. Aber die „Wurzel“ wird vor Hunger sterben und der „Überrest“ wird von den Heerscharen Christi getötet werden (Jes 11:14).

Philistäa wird aufgerufen, zu „heulen“ und zu „schreien“ (Jes 14:31). Das „Tor“ ist der Eingang zur Stadt. Dort kommt der Feind zuerst. Das Tor, also alle, die dort Wache halten, werden keinen Widerstand leisten können. Es ist nur Wehklagen. Die „Stadt“ wird dann eingenommen, woraufhin die Bewohner aufschreien werden. Ganz Philistäa wird durch das, was mit der Stadt geschieht, dahinschmelzen vor Angst. Jeder Widerstand ist gebrochen.

Der Feind kommt „von Norden“ wie eine Rauchwolke. Dies ruft das Bild eines alles verzehrenden Feuers hervor, das mit großer Geschwindigkeit angestürmt kommt. In den Reihen des Feindes gibt es keine Lücken. Sie sind unangreifbar und überwinden jeden Widerstand, ohne selbst Verluste zu erleiden. Die Beschreibung passt zu dem Vormarsch des Königs von Norden her nach Ägypten, wobei er mehrere Länder überfällt und vernichtet (Dan 11:40-43). Es ist plausibel, dass er mit Philistäa beginnt.

Philistäa hat Boten nach Zion gesandt, um ein Bündnis mit Juda zu schließen, um sich gegen die vorrückenden Assyrer zu verbünden (Jes 14:32). Doch ihnen soll geantwortet werden, dass der HERR Zion gegründet hat und Juda deshalb die Hilfe Philistäas ganz und gar nicht nötig hat. Der HERR selbst wird sein elendes Volk zu beschützen wissen.

Das wird in Zukunft noch deutlicher werden und ein Zeugnis für den Namen des HERRN sein. Im Gegensatz zum Untergang der umliegenden Völker, die Israel feindlich gesinnt waren und die immer danach trachteten, Gottes Volk und Land zu vernichten, steht das Fundament Zions.

Gesandte aus allen Völkern, auch aus Philistäa, werden eine Antwort auf die Frage bekommen, wie es möglich ist, dass ein so kleines und unterdrücktes und geplagtes Volk ein so herrliches Ende hat. Die Antwort lautet: Der HERR hat es getan. Das ist auch die Garantie dafür, dass die Elenden seines Volkes, die so viel gelitten haben, dort nun eine endgültige Zuflucht gefunden haben. Es braucht keine Angst mehr vor einer neuen drohenden Gefahr zu haben.

Zion wurde vom HERRN in seiner Gnade gegründet, als Er David zum König machte. Zion ist das Symbol für die Barmherzigkeit und Gnade Gottes (vgl. Heb 12:22). In dieser Gnade, dargestellt in Zion, werden die gottesfürchtigen Armen des Volkes Gottes ruhen. Sie haben das in der Vergangenheit getan, sie werden das in der Zukunft tun. Wir dürfen das in der Gegenwart tun.

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