Isaiah 29:19

Freude für die Demütigen

Der HERR wird ihre Torheit zur Schau stellen. Bei seinem Kommen wird Er die Dinge umkehren und wieder in Ordnung bringen (Jes 29:17). Er wird dies durch den Überrest tun. Er wird die unfruchtbaren Wälder des Libanon fruchtbar machen und das fruchtbare Feld in einen unfruchtbaren Wald verwandeln. Mit anderen Worten: Er wird eine totale Umkehrung der Gegebenheiten bewirken.

Er wird dies nach „einer ganz kurzen Zeit“ großer Bedrängnis tun (vgl. Jes 10:25). Daran schließt „an jenem Tag“ an (Jes 29:18). Das ist die Zeit, in der der Herr Jesus über die Erde herrschen wird, eine Zeit, die noch in der Zukunft liegt. Dann wird Er dafür sorgen, dass die (geistlich) Tauben die Schrift hören und die (geistlich) Blinden sehen können (Jes 35:5; 6). Das ist die Zeit, in der niemand mehr zu einem anderen sagen muss: „Erkennt den HERRN“, denn sie werden Ihn alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten (Jer 31:34). Taubheit und Blindheit sind die beiden Merkmale des geistlichen Zustands des Volkes Israel (vgl. Jes 6:9; Jes 42:19; Mt 12:22; Mt 11:5).

Was Er dem Überrest antut, steht im Gegensatz zu dem Gericht der Verhärtung und Verblendung, das Er über die Masse des Volkes bringt (Jes 29:11; 12). Dieser Überrest besteht aus „den Sanftmütigen“ und „den Armen“ (Jes 29:19). Sie sind es geworden, weil sie es vom HERRN selbst, d. h. vom Herrn Jesus, gelernt haben (Mt 11:28; 29). Sie werden sich an „dem HERRN“ erfreuen und in „dem Heiligen Israels“ frohlocken.

So ist es auch jetzt. Die Sanftmütigen und Armen sind diejenigen unter den Gläubigen, die sich ihrer geistlichen Not bewusst sind. Sie haben die größte Freude in dem Herrn Jesus. Der Heilige Geist zeigt ihnen im besonderen Maß die Herrlichkeit des Christus (Jes 61:1; Zeph 3:12; Mt 5:3; 5).

Zu dieser Zeit wird „der Gewalttätige“, das sind die Assyrer, und „der Spötter“, das ist der Mensch der Sünde, der Antichrist, beseitigt werden (Jes 29:20). Ihre höhnende, gottentehrende Sprache wird nicht mehr gehört werden. „Alle, die auf Unheil bedacht sind“, alle, die ihnen folgen und deshalb von demselben Bösen beseelt sind, also die gottlose Masse, werden ausgerottet werden. Die Verderbtheit ihrer Gesinnung zeigt sich darin, dass sie alles, was ehrlich und gerecht ist, ablehnen und verdrehen (Jes 29:21). „Das Tor“ ist der Ort, an dem Recht gesprochen und regiert wird (5Mo 21:19-21; Rt 4:1).

Die Grundlage des Segens für den Überrest, „das Haus Jakob“, ist der Bund des HERRN mit Abraham, den Er aus seiner heidnischen Umgebung erlöst hat (Jes 29:22; Jes 51:2). Wenn das Haus Jakob – also alle zwölf Stämme – von Schande und Gewalt befreit ist, wird es sich über alle erlösten Kinder freuen, die durch das Werk der Hände des HERRN verschont wurden (Jes 29:23).

Jakob und seine Kinder werden „meinen Namen heiligen“, das ist der Name des HERRN, d. h. seinen Namen erheben über alle Namen. Der Name des HERRN wird geheiligt werden, wenn Israel ins Land zurückkehrt und wiederhergestellt wird (vgl. Mt 6:9; Hes 36:20-24). Ebenso werden sie „den Heiligen Jakobs“ heiligen und diesen Namen als unvergleichbar über alle Namen erheben. Es werden sie Ehrfurcht vor „dem Gott Israels“ haben. Diese drei Namen beziehen sich auf eine Person: den Herrn Jesus.

Neben körperlichen Gebrechen wie Taubheit und Blindheit (Jes 29:18) wird der Überrest auch von Krankheiten des Geistes geheilt werden (Jes 29:24). Statt eines verwirrten Geistes werden sie das richtige Verständnis haben und statt von einem mürrischen Geist beseelt zu sein, der sich beklagt über die in seinen Augen schwierigen oder törichten Lehren des Wortes Gottes, werden sie mit Freude die Lehren aus Gottes Wort annehmen. Schließlich wird der Moment kommen, wo sie zum HERRN umkehren und die Decke, die jetzt beim Lesen des Alten Testaments noch vorhanden ist, wird entfernt werden (2Kor 3:14-16). Dies wird seine herrliche Erfüllung im Friedensreich finden.

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