Isaiah 30:12

Wenn das Wort verworfen wird

Dann hören sie aus dem Mund „des Heiligen Israels“, den sie weit von sich fernhalten wollten, das Urteil über ihre ganze Widerspenstigkeit und über ihren bösen Willen, ohne Ihn leben zu wollen (Jes 30:12). Einerseits verwerfen sie „dieses Wort“, das meint die Unterweisungen des HERRN. Auf der anderen Seite vertrauen sie auf „Bedrückung und Verdrehung“, also auf die Art und Weise, wie sie danach trachten, sich die Freundschaft Ägyptens zu sichern. Durch diese Vorgehensweise bewirken sie ihren eigenen Untergang. So war es vor dieser Zeit gewesen, als sie ihr Vertrauen auf Assyrien setzten (2Kön 16:7), und so wird es in der Zukunft sein, wenn sie ihr Vertrauen auf das wiederhergestellte Römische Reich, Europa, setzen werden (Jes 28:15).

Sie denken, sie hätten den Schutz einer Mauer, aber sie lockern die Mauer und werden unter ihrem Fall begraben werden (Jes 30:13). Die Zertrümmerung wird nicht nur „in einem Augenblick, plötzlich kommen“, sondern auch total sein. Israel wird wie Töpferware so zerschlagen werden, dass nicht einmal ein Scherbenstück für den alltäglichen Gebrauch übrig bleibt (Jes 30:14). Der Terroranschlag auf die Twin Towers in New York (11.09.2001) und seine Folgen können vielleicht eine gute Illustration für diese Verse sein.

Dies sind die Folgen ihrer Weigerung, die Rettung „im Stillsein und im Vertrauen“ zu erlangen. „Durch Umkehr und durch Ruhe“ bedeutet, dass sie von ihrem selbstgewählten Weg umkehren und sich Gott zuwenden (= Umkehr) und aufhören, auf ihre eigene Kraft zu vertrauen und darin zu ruhen (Jes 30:15). Dann liegt ihre Stärke „im Stillsein und im Vertrauen“ und nicht in eigener Kraft. Das gibt dem HERRN die Gelegenheit, seine Macht zu offenbaren, denn Gottes Macht wird in – unserer – Schwachheit vollbracht (2Kor 12:9). „Vertrauen“ bedeutet, dass sie ihr Vertrauen nicht mehr auf Ägypten setzen, sondern zum HERRN gehen und auf Ihn vertrauen.

Jesaja macht ihnen den Vorwurf: „Aber ihr habt nicht gewollt“ (vgl. Mt 23:37). Sie haben ihren Unwillen gezeigt. Dann ist alle Mühe umsonst und der HERR muss sie mit den Folgen ihres bösen Willens konfrontieren und sie richten. Sein Urteil ist, dass sie ihren Willen bekommen werden. Ihr Plan wird sich gegen sie wenden. Glauben sie, dass sie schnell fliehen können? Das wird geschehen, aber ihre Feinde werden schneller sein (Jes 30:16; 2Kön 25:4; 5).

Pferde waren in jenen Tagen modern, sie sind das Mittel zum Sieg. Wir würden heute sagen: „Sie vertrauen auf ihren „Iron Dome“ und ihre Atomwaffen statt auf den HERRN. Aber dann spricht der HERR: „Wollen sie etwa dem Heiligen Israels ein Ende setzen (Jes 30:11)? Der Heilige Israels wird vielmehr ihnen ein Ende bereiten (Jes 30:14)!“

Sie sollen bitter enttäuscht werden. Die Angst wird so groß sein, dass der Anblick eines einzigen feindlichen Soldaten tausend von ihnen zur Flucht veranlasst (Jes 30:17; vgl. 5Mo 32:30; Jos 23:10). Und wenn die Feinde zu fünft kommen, rennt das ganze Volk weg. Wären sie gehorsam gewesen, wäre das Gegenteil der Fall gewesen (3Mo 26:8). Nunmehr werden in dem entvölkerten Land nur noch hier und da ein paar übrig bleiben. Es ist der Inbegriff der Trostlosigkeit. Es ist auch eine Warnung für uns, nicht auf Menschen zu vertrauen.

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