Isaiah 49:10

Befreit und auf dem Weg in ihr Land

Jes 49:8 erzählt, wie der HERR das Gebet seines Auserwählten erhört hat, als Er in Demut unter seinem Volk war und Er „sowohl Bitten als Flehen dem, der ihn aus dem Tod zu erretten vermochte, mit starkem Schreien und Tränen dargebracht hat“ (Heb 5:7). Wenn Gott Ihn aus dem Tod auferweckt, ist es „zur Zeit der Annehmung“. Dieses Wort wird von Paulus auf die Gläubigen angewandt (2Kor 6:1; 2), wodurch wir hier in verschleierter Form die Vereinigung von Christus und seiner Gemeinde wahrnehmen, die teilhaben wird an den Segnungen des neuen Bundes. Diejenigen, die seine Verwerfung teilen, dürfen aus dieser Verheißung Trost schöpfen, während sie in einer Zeit der Verwerfung leben.

Weil Christus sich mit Israel identifiziert hat, werden diese Worte auch für das Volk wahr werden, das in dem wiederhergestellten Zustand in Gemeinschaft mit Ihm ist. Die Tatsache, dass Christus „zum Bund des Volkes“ gesetzt wurde, weist auf den neuen Bund hin, der bald mit Israel geschlossen werden wird. Dieser Bund ist neu und besser, weil er auf dem Werk des Herrn Jesus am Kreuz beruht und auf der Kraft seines vergossenen Blutes ruht, des Blutes des neuen Bundes.

„Die verwüsteten Erbteile“ weisen auf die Verwüstung hin, die Israel durch den Einfall des Königs des Nordens bzw. durch das Bündnis der arabischen Nationen erleiden wird. Was zerstört ist, wird wiederhergestellt, sie werden es wieder empfangen. Jeder Stamm des Volkes wird seinen ererbten Besitz zurückerhalten (3Mo 25:8-13; Hes 47:13; 14; Hes 48:29). Die Gefangenen in der Gefangenschaft werden befreit und in ihr Land zurückgebracht werden. Dort werden sie sich als sein Volk offenbaren (Jes 49:9a).

Die folgenden Verse geben eine wunderbare Beschreibung der Folgen des zweiten Kommens Christi. Diese Folgen gehen weit über alles das hinaus, was bei der Rückkehr ins Land unter Befehl von Kores geschah. Das Volk wird als eine Herde geschildert, die nach Hause zurückkehrt und auf dem Weg Weideplätze findet (Jes 49:9b). Sie werden genug Nahrung haben auf ihrer Heimreise und es nicht nötig haben, weit zu laufen, um Nahrung zu finden. Sie werden weder Hunger noch Durst kennen noch unter der Hitze leiden (Jes 49:10). Dies alles, weil der HERR „ihr Erbarmer“ ist, der sie persönlich führen wird.

Wenn sie aus allen Teilen der Welt zurückkehren, wird ihre Reise dadurch gekennzeichnet sein, dass sie nicht auf unüberwindliche Hindernisse und Schwierigkeiten stoßen werden (Jes 49:11). Der HERR spricht mit Nachdruck von „meinen Berge“ und „meinen Straßen“. Sie sind seine Schöpfung, und deshalb kann Er sie so verändern, dass alles die Rückkehr seines Volkes begünstigt und gedeiht.

Wir können dies auch auf unsere heutigen Erfahrungen anwenden. Die Berge von Schwierigkeiten, denen wir auf unserem Pilgerweg begegnen, können zu Höhen der Gemeinschaft mit Gott und von freudiger Gemeinschaft mit seinem Volk werden. Das wird so sein, wenn wir mit ganzem Herzen auf den Herrn vertrauen und unser ganzes Sein Ihm anvertrauen zur Erfüllung seines Willens.

Am kommenden Tag wird Israel aus allen Teilen der Welt zu dem ihm zugewiesenen irdischen Zentrum versammelt werden (Jes 49:12). Unter „Westen“ können wir Westeuropa und die Vereinigten Staaten von Amerika verstehen, aber auch Gebiete in Afrika. Man hat angenommen, dass die Siniten Bewohner Chinas sind. Diese Aussicht auf eine so große und allgemeine Versammlung ruft zu Jubel und Frohlocken auf (Jes 49:13). Alles und jedes, Himmel, Erde und Berge, sollen in einen Freudentaumel geraten über das, was der HERR für sein Volk getan hat.

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