Isaiah 5:12

Das zweite Wehe

Das zweite Wehe (Jes 5:11) handelt von den Hedonisten, den genusssüchtigen Menschen, die das „Vergnügen lieben“ (2Tim 3:4). Sie sehen das Leben als ein großes Fest und sind trunken vom „starken Getränk“, das in jenen Tagen aus vergorenen Datteln, Honig und Gerste hergestellt wurde. Ein solches Leben ist wertlos, man kann es mit schlechten Beeren vergleichen. Es gibt nichts in ihrem Leben, an dem Gott Freude finden könnte. Im Gegenteil, Er ist davon angewidert. Menschen, die so leben, sind süchtig nach dieser Art zu leben. Jemand, der morgens aufwacht und als Erstes zur Flasche greift, ist ein Alkoholiker (vgl. Pred 10:16b; Apg 2:13-15). Wenn man berauscht ist, vergisst man zumindest die unangenehmen Dinge des Lebens. Es ist wie Opium.

Innerlich berauscht, außen von Lärm umgeben und auch betäubt vom Lärm, ist die „ideale“ Situation, um zu bewirken, dass sie den Taten des HERRN keine Beachtung schenken und kein Interesse daran haben (Jes 5:12; vgl. Amos 6:4; 5). Sie sehen nicht „das Werk seiner Hände“ und sind völlig blind für das, was der HERR tut.

Heute sehen wir, wie die Menschen völlig aufgehen in Alkohol und Drogen, in Heavy-Metal- und Death-Metal-Musik, die sie unempfindlich macht für jedes Signal, das sie vor den tödlichen Folgen warnt. Infolgedessen sinken sie tiefer als Tiere, die instinktiv noch gute Entscheidungen treffen (Jes 1:3). Es muss uns klar sein, dass diese Dinge auch unter denen zu finden sind, die sich Christen nennen. Der Gebrauch von starken Getränken und Drogen ist nicht nur eine Praxis der Welt um uns herum, sondern kommt in nicht unerheblichem Umfang leider auch unter christlichen Jugendlichen vor.

Dieses mangelnde Verständnis für die Taten des HERRN und diese Unkenntnis über Ihn, wird ihnen zum Verhängnis (Jes 5:13; Hos 4:6a). Sie sind blind für die Erkenntnis, dass sie in die Gefangenschaft geführt werden. Die einkommensstarke Elite wird „verhungern“. Die „Menge“, d. h. die „einfache“ Bevölkerung, wird verdursten.

Sie werden dem „Sensenmann“ begegnen, der ohne Maß mit weit aufgerissenem Schlund und weit geöffnetem Rachen bereit ist, sie zu verschlingen (Jes 5:14). Ohne es zu bemerken, hüpfen und jubeln der Adel und der Durchschnittsmensch übermütig auf dieses Verderben zu. Tanzend und schwingend „fahren sie in den Scheol hinab“.

Dann ist es vorbei mit all dem Jubeln und Hüpfen. Von all dem Stolz sowohl des einfachen Mannes als auch des angesehenen Mannes bleibt nichts übrig. Beide beugen unter dem gerechten Urteil die Knie. Beide, der gemeine Mann wie der bedeutende Mann, haben nur für sich selbst gelebt. Beide haben ihre Augen im Stolz auf alles Irdische gerichtet, nur nicht auf den HERRN. Ihre Augen werden für immer erniedrigt sein (Jes 5:15).

Gott wird in der Person seines Sohnes, dem Herrn Jesus Christus, die Anerkennung seiner Eigenschaften und Rechte erzwingen (Phil 2:9-11). Gott, der Vater, wird dadurch verherrlicht werden, dass sich jedes Knie vor dem Herrn Jesus beugen wird. Der Untergang des hochmütigen Menschen ist die Folge des Gerichts „des HERRN der Heerscharen“ (Jes 5:16). Er wird durch die Ausübung des Gerichts erhöht werden, was in scharfem Kontrast zur Erniedrigung des Menschen steht. Dieser scharfe Gegensatz besteht auch zwischen dem unheiligen Verhalten des Menschen und der Heiligkeit Gottes, der hier als „Gott, der Heilige“ hervorgehoben wird. Seine Heiligkeit drückt sich in der Aufrechterhaltung seiner Gerechtigkeit aus.

Gerechtigkeit und Heiligkeit sind die Eigenschaften des neuen Menschen, „der nach Gott geschaffen ist in wahrhaftiger Gerechtigkeit und Heiligkeit“ (Eph 4:24). Folglich ist der Gläubige, der zur Gemeinde gehört, in der Lage, inmitten des Bösen Gerechtigkeit zu üben. Während er vom Bösen umgeben ist, kann er in Heiligkeit leben, was bedeutet, dass er für Gott abgesondert ist.

Wenn das Volk weggeführt ist, werden in dem verlassenen Land Hirten aus fremden Nationen ihre Schafe grasen lassen, als wäre es ihr eigenes (Jes 5:17). Fremde werden sich an dem laben, was Gott für sein eigenes Volk vorgesehen hatte, was sein Volk aber in ungezügelter Gier und Leidenschaft selbst verzehrt hat. Dies wurde buchstäblich von den Arabern erfüllt, die dort jahrhundertelang lebten, während Jerusalem in den Händen islamischer Völker war.

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