Jeremiah 18:17

Die Unbeständigkeit Judas

Der HERR drückt sein Erstaunen darüber aus, wie ein Volk so reagieren kann (Jer 18:13). Er will, dass sie unter den Nationen fragen, ob sie dort jemals etwas so Schreckliches gehört haben, wie das, was Juda tat. Auf jeden Fall sind die Nationen in ihrem Götzendienst konsequent und wechseln nicht ständig ihre Götter. Es ist daher auch unter den Nationen unerhört, was Israel getan hat. Israel wird hier „die Jungfrau Israel“ genannt. So hat der HERR sie gewollt, aber sie hat mit Götzen gehurt und ihnen ihre Liebe erklärt.

Selbst die Natur ist unter Gottes Befehl beständig in ihrem Verhalten, in diesem Fall in der Bereitstellung von Erfrischung (Jer 18:14). Hat der Schnee des Libanon jemals aufgehört, kaltes, rieselndes Wasser zu liefern? Mit anderen Worten, hat seine gnädige Versorgung hinsichtlich ihrer Lebensbedürfnisse versagt, dass sie Ihn vergaßen und sich nichtigen Götzen zuwandten?

Im Gegenteil, trotz aller Fürsorge Gottes, hat sein Volk Ihn vergessen (Jer 18:15). Diese „Vergesslichkeit“ ist ein schuldhaftes Verlassen des HERRN. Auf diese Sünde folgt sofort eine zweite Sünde, nämlich die des Götzendienstes. Aus ihrem Gottesdienst wurde Götzendienst. Diesen nichtigen Götzen haben sie ihr wohlriechendes Räucherwerk geweiht.

Durch diese Taten kamen sie ins Straucheln. Ihr Wandel blieb nicht standhaft, auch wenn sie äußerlich auf den alten Wegen wandeln, die im Bund und im Gesetz ihren Ursprung haben. Doch der alte Gottesdienst ist wertlos, wenn er nur noch Tradition ist und das Herz nicht mehr dabei ist. Dann geht das Volk früher oder später auf nicht gebahnte Wege unabhängig von Gott. Das sind dann nicht mehr die Wege Gottes, die Er in seinem Wort vorgegeben hat.

Ein „Weg, der nicht gebahnt ist“, ist ein Weg, der auf den ersten Blick attraktiv erscheint, aber sein Verlauf ist unbekannt. Es ist ein Weg, der immer mit der Gefahr behaftet ist, auf ihm zu straucheln und darauf umzukommen. Es ist der Weg einer eigenwilligen Religion, einer Religion, die mit allerlei schönen Dingen geschmückt ist. Segen können wir nur erwarten auf der Landstraße des Wortes Gottes.

Indem sie die alten Pfade des Gesetzes Gottes verlassen und ihre eigenen Wege gehen, ist das Land zum Entsetzen geworden (Jer 18:16). Es ist kein Segen zu erwarten und das Land übt keine Anziehungskraft auf andere aus. Keiner will dort leben. Das ist es, was sie durch ihren Ungehorsam aus Gottes Land gemacht haben. Hier muss Gott seine Zucht anwenden.

Er wird den Feind wie einen Ostwind schicken (Jer 18:17; vgl. Jer 4:11; 12; Jer 13:24). Der Ostwind jagt den Sand auf und zerstreut ihn. So wird der Feind sein Volk verjagen und zerstreuen. Sie werden vor ihm fliehen müssen. Sie haben sich gegen Ihn verhärtet, nun kehrt Er ihnen den Rücken zu, das heißt, Er ist entschlossen, sie für ihr rebellisches und abtrünniges Verhalten zu bestrafen. Das wird der Tag ihres Verderbens sein.

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