Jeremiah 23:15

Falsche Weissagung in Samaria und Jerusalem

Unter den Propheten in Samaria, der Hauptstadt des Zehnstämmereiches, hat der HERR „Torheit“ gesehen, etwas, das sich nicht zu einem Propheten passt (Jer 23:13). Es gab dort Propheten, die im Auftrag des Baal prophezeiten und damit das Volk Gottes verführten. Der HERR nennt Israel hier noch „Mein Volk“. Beginnend mit Jerobeam entfernte sich das Zehnstämmereich immer weiter vom HERRN und gab sich den Götzen hin, der selbst erdachten Religion Jerobeams (1Kön 12:26-33).

Was Samaria getan hat, ist schlimm, aber was Jerusalem tut, ist noch viel schlimmer (Jer 23:14). Dort hat der HERR nicht „nur“ eine Torheit wie in Samaria, sondern Er hat dort „Schauderhaftes“ gesehen. Israel hat offen Götzendienst betrieben, aber Juda hat im Namen des HERRN geweissagt, während es die verwerflichsten Sünden beging.

Das erste erwähnte Übel ist wieder der Ehebruch, in dessen Gefolge die Lüge steht. Diejenigen, die Ehebruch begehen, leben in der Lüge. Es ist eine grobe Lüge, Sünden im Namen des HERRN zu rechtfertigen. Das ist es, was in unserer Zeit geschieht, wenn gesagt wird, dass die Liebe von Gott ist und dass eine homosexuelle Beziehung „deshalb“ in Übereinstimmung mit Gottes Willen ist und sogar in der Kirche gesegnet werden kann. Anstatt zur Verurteilung und Buße für das Böse aufzurufen, sind sie so verdorben, dass sie andere ermutigen, in ihrem bösen Tun fortzufahren. Das Ergebnis ist Verhärtung des Gewissens und nicht Umkehr von der Bosheit. Der HERR kann sie nicht anders richten als Sodom und Gomorra, weil sie sich wie Sodom und Gomorra verhalten.

Der Zorn des HERRN liegt auf diesen Propheten (Jer 23:15). In seiner Allmacht als „der HERR der Heerscharen“ sagt Er, was Er mit diesen Propheten tun wird. Er wird ihnen Wermut zu essen und Giftwasser zu trinken geben. Sie selbst haben dem Volk bittere und vergiftete Speisen und Getränke gegeben. Deshalb werden sie es nun selbst essen und trinken. Der Geschmack wird furchtbar sein. Das müssen sie hinnehmen, „denn von den Propheten Jerusalems ist Ruchlosigkeit ausgegangen über das ganze Land“. Ihr verderblicher Einfluss hat das ganze Land mit Verunreinigung durchdrungen, sodass nichts mehr heilig ist. Die Sünde hat alles durchdrungen.

Das ist die Situation auch heute in der Christenheit. Nichts ist mehr heilig, alles, was zu und für Gott und seine Ehre gehört, wird mit Füßen getreten, und das unter Verwendung seines Wortes. Wie groß ist das Gotteslästerliche, das unter dem Deckmantel des Wortes Gottes begangen wird! Denken wir an das alljährliche Christusentwürdigende und gotteslästerliche Spektakel „Die Passion“ des geschmacklosen Evangelischen Rundfunks [in den Niederlanden]. Darin wird die Leidensgeschichte Christi auf zeitgemäße Weise von „holländischen Berühmtheiten“ nachgespielt, von denen viele keinerlei Beziehung zum Christus der Heiligen Schrift haben.

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