‏ Jeremiah 25:26

Der Becher des Zorns Gottes

Auch die Nationen um Israel herum werden dem Zorn Gottes nicht entgehen. Jeremia soll „diesen Becher Zornwein“ aus Gottes Hand nehmen und alle Nationen dazu bringen, ihn zu trinken (Jer 25:15). Der Becher ist ein vertrautes Bild in der Schrift, um den Zorn Gottes zu bezeichnen (Jer 49:12; Jer 51:7; Hiob 21:20; Jes 51:17; 22; Hes 23:31; Mk 10:39; Mk 14:36; Joh 18:11; Off 14:8; 10; Off 16:19; Off 18:6). Auch gegen die Nationen wird Gott seinen Knecht, den König von Babel, senden. Nebukadnezar ist sein Schwert, das Er unter sie sendet (Jer 25:16). Dieses wird sie so treffen, dass sie taumeln und wahnsinnig werden, sie werden die Kontrolle über ihren Weg und ihren Verstand verlieren.

Als treuer Prophet tut Jeremia, was der HERR zu ihm sagt. Es ist keine angenehme Aufgabe, aber er nimmt den Becher aus der Hand des HERRN und gibt ihn allen Völkern, zu denen der HERR ihn gesandt hat, um ihn zu trinken (Jer 25:17). Die Katastrophen, die über die Völker kommen, werden von Satan ausgeführt, denn böse Herrscher erobern und vernichten die Völker. Sie werden nicht von Gott geführt, sondern von Satan. Doch auch Satan ist letztlich nichts anderes als ein Werkzeug in Gottes Hand, um die Völker zu der Erkenntnis zu bringen, dass Er, der HERR, Gott ist.

Der HERR beginnt dieses Gericht über die Nationen (Jer 25:18-26) mit dem Gericht über Jerusalem und die Städte Judas, ihre Könige und ihre Fürsten (Jer 25:18; Jer 25:29). Jerusalem und Juda haben nichts aus dem Gericht Gottes über die zehn Stämme gelernt, die zu diesem Zeitpunkt bereits weggeführt waren. Dann folgen die Gerichte über die anderen Nationen. Die Gerichte über viele Nationen, die hier erwähnt werden, wird Jeremia später in diesem Buch, in Jeremia 46–51, ausführlicher beschreiben.

Mit Scheschak (Jer 25:26) ist, so nehmen mehrere Ausleger an, Babel gemeint, was nach der Aufzählung der vorherigen Reiche plausibel ist. Nach den Gerichten, die Babel als Zuchtrute des HERRN an den verschiedenen Nationen vollzog, wird dieses Volk selbst den Becher des Zornes Gottes trinken müssen. Sie haben dieses Gericht verdient, weil auch sie sich vieler Vergehen schuldig gemacht haben. Sie haben aus den Gerichten, die sie vollzogen haben, nichts gelernt, sondern sie haben es im Stolz getan.

Wir sollten verständig sein, um unser bisschen Kenntnis mit Weisheit zu nutzen. Weisheit können wir durch Erfahrung gewinnen, durch Lebenslektionen aus unserem eigenen Leben, aber auch durch das, was wir im Leben anderer sehen. Was wir in anderen sehen, sollten wir uns zu Herzen nehmen. Das wird uns vor viel persönlichem Leid bewahren.

Jeremia soll im Namen „des HERRN der Heerscharen, des Gottes Israels“, zu den Völkern sprechen (Jer 25:27). In seinem Namen soll er sagen, dass Gott sein Schwert durch Babel unter sie schickt, damit sie zu Ihm umkehren. Wenn sie das nicht tun, werden sie nicht wieder auferstehen. Die Weigerung, sich der Züchtigung Gottes zu unterziehen, erfordert eine noch stärkere Ausübung derselben (Jer 25:28). Der HERR weist darauf hin, dass Er seine eigene Stadt nicht verschont, sondern sein Gericht genau dort beginnt (Jer 25:29; vgl. 1Pet 4:17; Hes 9:6). Dann dürfen die Nationen nicht denken, dass sie dem ebenso gerechten Gericht entgehen werden, das wegen ihrer vielen und anhaltenden Sünden über sie kommen wird (Spr 11:31).

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