Jeremiah 7:8-10

Eigenwilligkeit statt Gottesfurcht

Die Schärfe der Worte des Jeremia nimmt zu. Mit einem kräftigen „siehe“, um ihre Aufmerksamkeit nachdrücklich darauf zu lenken, kommt erneut der Vorwurf des HERRN, dass die Worte, auf die sich das Volk angesichts ihrer Stellung als Gottes Volk verlässt, Worte der Lüge sind und es daher nutzlos ist, darauf zu vertrauen (Jer 7:8; Jer 7:4). Sie nützen nichts, sie haben keine Grundlage und rechtfertigen in keiner Weise ihr Handeln und schützen sie nicht vor Gottes Gericht.

Ihre Taten offenbaren den wahren Zustand ihrer Herzen (Jer 7:9). Nichts ist bei ihnen von den Bedingungen vorhanden, die der HERR für sie festgelegt hatte, um für immer im Land zu wohnen. Sie sind des Verstoßes gegen mehrere der zehn Gebote schuldig und doch wagen sie es, während sie so leben, gleichzeitig ihr Vertrauen in den Tempel auszudrücken.

Sie sind sogar so dreist, dass sie es wagen, in Gottes Haus vor seinem Angesicht zu erscheinen und dort zu sagen, dass sie errettet sind (Jer 7:10). Der HERR weist sie nachdrücklich darauf hin, dass sie in Wirklichkeit sagen, dass sie ihre Befreiung zum Anlass nehmen, um alle möglichen Gräuel zu begehen. Sie missbrauchen das, was sie vom HERRN aus Gnade empfangen haben, als Gelegenheit, ihre fleischlichen Begierden zu befriedigen (Gal 5:13; Jud 1:4). Aber die Gnade ist kein Freibrief für die Sünde.

Durch ihr Verhalten machen sie das Haus des HERRN zu einer Räuberhöhle, in der sie ihren kriminellen Geschäften nachgehen. Sie meinen, dass sie dort vor anderen Räubern sicher sind, die ihnen die Beute wegnehmen wollen (Jer 7:11a). Sie haben das Haus Gottes zu einer Räuberhöhle gemacht, wie es ihnen auch der Herr Jesus vorwirft (Mt 21:12; 13; Joh 2:13-17; vgl. Jes 56:7). Sie rauben dem HERRN das, was Ihm zusteht, und sie tun dasselbe mit ihren Nächsten. Der HERR hat alle Gräuel gesehen, die sein Volk begeht, sagt Er mit Nachdruck (Jer 7:11b). Ihm entgeht nichts.

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