Jeremiah 9:7

Deutsche Versen (2-8)

Der Betrug der Zunge

Das Volk glaubt, dass es durch seine Zunge stark geworden ist, durch den Gebrauch von Lügen (Jer 9:2). Die Zunge ist hier der Bogen und die Lüge ist der Pfeil (Ps 64:4; 5). Die Sünde der Zunge ist ein großes und weit verbreitetes Übel (Ps 12:3-5; Jak 3:1-12). Der HERR stellt der Macht ihrer Lügen die „Treue“ gegenüber. Der Kontrast ist groß.

Sie gehen ihren Weg der Bosheit, weil sie den HERRN nicht kennen. Ihr Weg ist so voller Ungerechtigkeit, dass Er von ihnen sagt: „Sie schreiten fort von Bosheit zu Bosheit.“ Das ist diametral entgegengesetzt zu denen, die ihre Kraft beim HERRN suchen. Von ihnen sagt Er: „Sie gehen von Kraft zu Kraft; sie erscheinen vor Gott in Zion“ (Ps 84:8).

Sünde bringt nicht nur Trennung zwischen Gott und Mensch, sondern auch zwischen Menschen (Jer 9:3). Hier hören wir die Warnung, dem Nächsten und sogar dem Freund nicht zu trauen (Mich 7:5; 6). Wenn das Zusammenleben von Misstrauen beherrscht wird, ist der Zusammenhalt dahin. Es zerstört die Einheit des Volkes von innen heraus. Wenn Freundschaft und Blutsverwandtschaft, beides im Osten so heilige Dinge, keine Garantie mehr für Treue sind, dann ist jegliche Verbundenheit aus dem gemeinschaftlichen Leben verschwunden.

Die Lüge ist die Sünde, die den Sündenfall verursacht hat. Die Zunge, die Gott bekennen muss, lügt über Gott. Die Zunge wird benutzt, um Lügen und nicht die Wahrheit zu verbreiten (Jer 9:4). Die Lehre ist sogar darauf ausgerichtet, der Zunge Lügen zu lehren und diese Lügen auszusprechen. Dadurch gehören Lügen gewissermaßen zum Charakter. Sie können nichts anderes mehr tun als lügen. In der Folge mühen sie sich ab, Unrecht zu tun und das gelehrte Unrecht in die Praxis umzusetzen. Bei dem neuen Menschen ist das anders (Eph 4:25; 28).

Jeremia wird gesagt, dass er mitten unter Trug wohnt (Jer 9:5). Das Gleiche gilt für uns (vgl. Off 2:13). Alles, was gesagt wird, soll die Menschen davon abhalten, den HERRN zu erkennen. Das ist auch heute so. In Jer 9:2 heißt es noch, dass sie den HERRN nicht kennen, aber in Jer 9:5 heißt es, dass sie sich weigern, Ihn zu erkennen. Das liegt an ihrem Trug. Sie wollen nicht aufhören zu lügen und zu betrügen, weil keine Liebe für die Wahrheit da ist.

Der HERR ist immer noch darauf aus, sie zu läutern, nicht sie zu vernichten (Jer 9:6; vgl. Mal 3:3a; Hes 22:18-22). Ihm bleibt keine andere Wahl als zu richten, Er kann nicht anders handeln, aber sein Ziel ist ihre Wiederherstellung. Er spricht von ihnen als „die Tochter meines Volkes“. Das zeigt seine Liebe zu ihnen.

Er wird den Gebrauch der Zunge, die eine wunderbare Gabe von Ihm ist, bestrafen, weil sie diese wie einen mörderischen Pfeil benutzen (Jer 9:7). Was mit der Zunge bekundet wird, mag noch so schön klingen, aber die Gedanken dahinter sind mit einem Hinterhalt zu vergleichen. Hinter oder unter ihren schönen Worten, in ihrem Inneren, stecken Habgier und Mordlust. Sie wollen andere mit ihrem schönen Gerede so einwickeln, dass sie zur leichten Beute werden. Sie sind darauf aus, andere zu töten, wenn sie darin einen Vorteil sehen.

Solche Dinge kann der HERR nicht ungestraft lassen (Jer 9:8), Er muss sie vergelten. Das Verhalten seines Volkes berührt Ihn in seiner Seele und trifft Ihn tief. Er kann es nicht ignorieren und muss dieses sündige Verhalten an ihnen heimsuchen, an denen, die nach seinem Namen genannt sind und mit denen Er sich mit Herz und Seele verbunden hat.

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