John 1:20

Johannes zeugt davon, wer er nicht ist

Das Zeugnis des Johannes war kraftvoll. Es brachte Menschen in Bewegung. Durch Johannes bewirkte Gott in den Gedanken der Menschen eine allgemeine Erwartung des Messias. Johannes war der unabhängige Zeuge, den Gott im richtigen Augenblick sandte, damit er seinen Sohn bezeugte.

Die Juden sind in diesem Evangelium von Anfang an Widersacher des Herrn und dadurch auch des Johannes. Aus Joh 1:24 geht hervor, dass es dabei um Pharisäer geht. Sie senden Priester und Leviten – Menschen, die im Tempel Dienst tun, also sehr religiöse Menschen – zu Johannes, um ihn zu fragen, wer er sei. Es ist keine aufrichtige Frage, sondern eine Frage, die sie stellen, da sie um ihre Stellung fürchten.

Johannes erkennt den Hintergrund ihrer Frage. Sie wollen wissen, ob er der Christus ist. Er spricht deshalb auch nicht über sich, sondern über Christus, und sagt, dass er es nicht ist. Wenn sie seine Herkunft gekannt hätten, hätten sie gewusst, dass er niemals der Messias sein konnte. Er war ja vom Stamm Levi, während der Christus aus Juda kommen musste.

Die Führer sind teils zufrieden, doch noch nicht ganz. Glücklicherweise ist er nicht der Christus, doch wer ist er dann? Sie fragen ihn, ob er denn Elia sei. Darauf ist seine deutliche Antwort, dass er es nicht ist.

Seine Verneinung scheint dem zu widersprechen, was der Herr in Matthäus 17 über ihn sagt (Mt 17:11; 12). Den Schlüssel dazu finden wir in Matthäus 11. Dort sagt der Herr von Johannes dem Täufer: „Und wenn ihr es annehmen wollt: Er ist Elia, der kommen soll“ (Mt 11:14). Also kam Elia in Johannes, aber nur für diejenigen, die annehmen würden, weshalb er kam. Wo die Augen für den Messias blind sind, sind sie es auch für seinen Vorläufer. Darum sagt Johannes zu diesen Menschen, dass er es nicht ist, weil sie den Herrn Jesus nicht annehmen wollen.

Dann bleibt für sie, sofern sie sehen können, noch eine Möglichkeit, nämlich dass Johannes der angekündigte Prophet ist (5Mo 18:15-19). Die Antworten des Johannes werden immer kürzer. Auf die letzte Frage gibt er die kürzeste Antwort: „Nein“. Es hat keinen Sinn, seine Antwort zu erklären.

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