‏ John 10:7

Ich bin die Tür

Der Herr fährt mit seiner Bildsprache fort und fügt noch eine Erklärung hinzu. So wie Er die Bildsprache mit einem doppelten und dadurch nachdrücklichen Wahrlich einleitete, gefolgt von dem gebietenden Ich sage euch (Joh 10:1), so leitet Er auch das Folgende damit ein. Er bezeichnet sich selbst als die Tür. Er ist nicht die Tür Israels, sondern die Tür der Schafe. Es gibt keine andere Tür, keine andere Möglichkeit für die Schafe, den Ort des Segens zu betreten. Dieser Segen ist der Segen, der im Christentum gefunden wird und der auf einer völlig anderen Grundlage beruht als alles, was mit dem Judentum verbunden ist.

Der Herr spricht über die vielen, die sich selbst unter dem Volk eine Stellung angemaßt haben. Diese Personen sind Diebe und Räuber. Sie haben das Volk bestohlen, und sie haben vor allem Gott bestohlen, indem sie auf Kosten seines Volkes nur ihren eigenen Interessen nachgejagt sind. Die Schafe haben nicht auf sie gehört, das bedeutet, dass keine Beziehung des Vertrauens zwischen den Schafen und ihnen besteht.

Ab Joh 10:7 spricht der Herr über die Schafe, die bereits herausgeführt sind, seine eigenen Schafe. In Joh 10:9 stellt Er sich selbst noch einmal als die Tür vor, nun allerdings nicht mehr im Blick auf die Schafe, sondern im Blick auf die Segnungen, die jedes Schaf – das ist jeder Mensch (Hes 34:31) – bekommt, das durch Ihn in den Bereich des Segens hineingeht. Die Segnungen sind dreifach:

1. errettet werden

2. ein- und ausgehen und

3. Weide finden.

Der erste Segen ist errettet werden. Das dazu erforderliche Werk, sein Tod und seine Auferstehung, musste zwar erst noch stattfinden, doch der Herr deutet schon auf das Ergebnis des Werkes hin. Ein- und ausgehen sind Ausdrücke für Freiheit (Apg 9:28). Im Judentum gibt es keinen freien Zugang zu Gott. Die Juden dürfen auch nicht frei zu den Völkern hinauszugehen, um ihnen von Gott zu erzählen. Jetzt gibt es für beide Aktivitäten Freimütigkeit (Heb 10:19; Apg 8:4). Der dritte Segen ist: Weide finden. Damit ist die geistliche Speise gemeint, die der gute Hirte ihnen gibt. Das steht im Gegensatz zu den falschen Hirten, die nur sich selbst Gutes tun, sich selbst weiden und das Übrige zertreten (Hes 34:18).

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