John 12:27

Verherrlichung des Namens des Vaters

Nach dieser Belehrung anlässlich der Frage der Griechen spricht der Herr über das, was Ihn erwartet. Es ist nicht sein unmittelbares Ziel, dass Er zu seinem Vater kommt. Er ist sich völlig der Dinge bewusst, die zuvor noch mit Ihm geschehen werden: der Leiden, die Ihm begegnen werden. Wenn Er daran denkt, wird seine Seele erschüttert. Er denkt dabei nicht an die Leiden, die Ihm vonseiten der Menschen zugefügt werden, sondern an das, was Er vonseiten Gottes der Sünde wegen erleiden wird.

Soll Er deshalb lieber den Vater bitten, Ihn aus dieser Stunde zu erretten? Nein, denn Er hat die Ehre und Verherrlichung des Vaters vor Augen und weiß, dass die Liebe des Vaters Ihn leitet. Er ist ja das Lamm Gottes geworden, um die Sünde der Welt wegzunehmen (Joh 1:29), denn die Sünde hat seinen Vater so überaus verunehrt. Seine Liebe zum Vater bringt Ihn in diese Stunde unermesslicher Not, damit Gott inmitten einer sündigen Welt durch das Wegnehmen der Sünde verherrlicht wird und damit Sünder auf einer gerechten Grundlage errettet werden könnten.

Der Sohn wendet sich an seinen Vater und bittet Ihn, seinen Namen als Vater zu verherrlichen. Dazu ist Er in allererster Linie auf die Erde gekommen. Die Antwort folgt unmittelbar. Die Stimme des Vaters erklingt aus dem Himmel. Der Vater hat seinen eigenen Namen in der Auferweckung des Lazarus verherrlicht (und auch in dem gesamten Leben seines Sohnes), und Er wird seinen herrlichen Vaternamen in der Auferweckung seines geliebten Sohnes erneut verherrlichen (Röm 6:4) und auch durch das Werk seines Sohnes am Kreuz.

Die Stimme des Vaters ist für den Unglauben nicht wahrnehmbar. Wenn Ungläubige etwas vom Vater hören, spekuliert der Unglaube über das Geräusch. Die Volksmenge meint, einen Donner wahrgenommen zu haben. Menschen, die keine Beziehung zu Gott haben, erleben das Reden des Vaters als Donnerschlag. Andere gehen einen Schritt weiter und meinen, ein Engel habe zu Ihm gesprochen. Jedenfalls haben sie eine Stimme gehört und sogar den Schluss gezogen, dass diese Stimme an Ihn gerichtet war, ohne jedoch etwas von den Worten verstanden oder begriffen zu haben. Aber auch sie sind weit von der Wahrheit entfernt.

Der Herr erklärt, dass die Stimme nicht Ihm galt, sondern ihnen. Sie war für die Volksmenge ein zusätzliches Zeugnis seiner Beziehung zum Vater, wenn sie nur Ohren gehabt hätten, recht zu hören.

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