John 12:31

Wenn ich von der Erde erhöht bin

Der Herr spricht von einem neuen Jetzt. Das in Kapitel 5 gebrauchte Jetzt (Joh 5:25) bezieht sich auf sein Herniederkommen in die Welt. Das Jetzt, das der Herr hier gebraucht, bezieht sich auf sein Kreuz. Wenn der Vater in Verbindung mit der Auferweckung seines Sohnes über die Verherrlichung seines Namens gesprochen hat, bedeutet das das Gericht für die Welt und für den Fürsten der Welt. Die Auferweckung Christi ist der Beweis, dass der Vater keinerlei Beziehung zur Welt mehr hat und die Welt als unverbesserlich schlecht dem Gericht übergeben muss.

Dieses neue Jetzt hat auch Folgen für den Teufel. Er wird hinausgeworfen werden (Lk 10:18; Off 12:9; Off 20:3; 10). Obwohl es noch einige Zeit dauern wird, bevor dieses Gericht vollzogen wird, liegt es fest durch die Auferweckung des Herrn Jesus. Für den Gläubigen bedeutet das, dass er durch seine Beziehung zu Christus in der Auferstehung nicht mehr zum Herrschaftsbereich des Teufels gehört.

Für all die Seinen wird Christus, wie Er am Kreuz hängt, der Anziehungspunkt. Dort am Kreuz zieht Er die Seinen aus der gegenwärtigen bösen Welt zu sich (Gal 1:4). Mit dem Hinweis auf die Erhöhung von der Erde, womit der Herr deutlich macht, wie Er sterben wird, kündigt Er seinen Kreuzestod an. Nur durch den Tod am Kreuz wird jemand von der Erde erhöht. So wird auch die Schrift erfüllt werden, dass Er an einem Holz sterben würde (5Mo 21:23; Gal 3:13). Damit schließt der Herr aus, dass Er durch Steinigung getötet werden würde, die bei den Juden gebräuchliche Art der Hinrichtung.

Die Volksmenge weiß, dass Er sich selbst als den Sohn des Menschen bezeichnet hat. Diesen Titel kennen sie aus Daniel 7. Nun spricht Er über seine Erhöhung. Vielleicht haben sie verstanden, dass Er vom Kreuz sprach (Joh 8:28). Es kann auch sein, dass sie daran gedacht haben, dass Er zum Himmel gehen würde, weil Er davon zuvor schon einmal gesprochen hatte (Joh 6:62). Jedenfalls wissen sie aus dem Gesetz, dass der Christus, wenn Er einmal auf der Erde sein würde, immer auf seinem Thron auf der Erde bleiben würde (Ps 89:5; 37; Jes 9:5; 6; Dan 7:14). Dazu passt keine Erhöhung auf das Kreuz oder in den Himmel. Konnte Er denn dann wohl der Sohn des Menschen sein? Und wenn Er es nicht war, wer war Er dann?

Ihre Argumente gehen immer wieder in die falsche Richtung, weil sie nichts wissen – und auch nichts wissen wollten – von einem leidenden Sohn des Menschen. Das liegt daran, dass sie Psalm 8 vergessen, wo geschrieben steht, dass Er wegen des Leidens des Todes für eine kurze Zeit unter die Engel erniedrigt werden müsse.

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