John 13:11

Ganz rein, aber nicht alle

Als der Herr ihm das vorgestellt hat, fällt Petrus ins andere Extrem. Er will, dass der Herr ihm nicht nur die Füße wäscht, sondern auch die Hände und das Haupt. Doch auch darum geht es nicht. Der Herr geht auf die überzogene Reaktion des Petrus ein, indem Er weitere wichtige Belehrungen gibt, wie Er das jedes Mal tut, wenn Aussagen oder Reaktionen folgen, die deutlich machen, wie sehr seine Worte missverstanden werden. Er ist ein sehr geduldiger Lehrmeister.

Er erklärt Petrus (und uns!), dass es zwei Arten des Waschens gibt. Es gibt eine einmalige Waschung des ganzen Leibes. Die bezieht sich auf das, war bei unserer Bekehrung geschehen ist (1Kor 6:11; Tit 3:5). Dabei geht es um eine einmalige geistliche Erneuerung durch das Wort unter der Wirksamkeit des Geistes, die nicht wiederholt wird (Joh 3:3-6). Es ist der Empfang neuen Lebens, wodurch wir Kinder Gottes geworden sind. Wer einmal ein Kind Gottes ist, kann das nicht ein zweites Mal werden. Danach ist es nötig, dass regelmäßig die Füße gewaschen werden. Dieses regelmäßige Waschen geschieht ebenfalls durch das Wort (Ps 119:9).

Wir haben beide Arten des Waschens vorbildlich bei den Priestern im Alten Testament. Wenn ein Sohn Aarons zum Priester geweiht wurde, wurde er bei dieser Gelegenheit ganz gewaschen (3Mo 8:6). Diese Handlung wurde nicht wiederholt. Doch wenn der Priester in das Heiligtum hineinging, um dort den Dienst zu verrichten, musste er seine Hände und seine Füße mit dem Wasser im Waschbecken waschen (2Mo 30:19). Das musste er jedes Mal tun, wenn er in das Heiligtum hineinging, um Dienst zu tun.

Diese wiederholte Handlung ist das, was der Herr hier in der Fußwaschung vorstellt. Allerdings ist hier nicht vom Waschen der Hände, sondern vom Waschen der Füße die Rede, denn die Füße weisen auf den Wandel hin, und der bezieht sich auf unser ganzes Verhalten. Die Fußwaschung ist, um noch kurz bei dem Bild vom Dienst in der Stiftshütte zu bleiben, die Vorbereitung für das Eintreten ins Heiligtum in Johannes 14–16 und das Eintreten ins Allerheiligste in Johannes 17.

In seiner Belehrung für die Jünger sagt der Herr, dass jemand, der gebadet ist, ganz rein ist und es deshalb nur nötig ist, dass er sich die Füße waschen lässt. Doch es gibt eine Ausnahme unter den Jüngern, jemanden, für den diese ganze Belehrung über die Fußwaschung nicht gilt. Da ist einer unter ihnen, der nicht ganz rein ist, weil er nicht gebadet ist, der sich also nicht bekehrt hat und kein neues Leben besitzt. Der Herr kennt diese eine Ausnahme, und Er weiß auch, was im Herzen dieses Jüngers vorhanden ist. Das Herz dieses Jüngers ist nicht mit seinem Herzen verbunden. Es gibt keine Lebensverbindung zwischen Ihm und diesem Jünger. Deshalb gilt das, was Er gesagt hat, nicht für einen Mann wie Judas.

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