John 14:13

Größere Werke

Nachdem der Herr auf seine Werke hingewiesen hat, kommt Er auf den Beginn dieses Kapitels zurück, wo Er seinen Jüngern gesagt hat, dass Er nun ein Gegenstand des Glaubens werden würde. Er wird sie verlassen und nicht mehr sichtbar bei ihnen sein. Das wird jedoch keinen Einfluss auf seine Werke haben. Die Werke werden nicht mehr durch Ihn, sondern durch sie geschehen. Es gibt sogar noch mehr. Wenn Er zum Vater hingegangen ist, werden sie nicht nur die Werke tun, die Er getan hat, sondern sie werden größere Werke tun, als Er sie getan hat. Das steht alles in Verbindung mit seinem Hingehen zum Vater. Sie werden das tun, weil Er zum Vater geht. Dieser besonderen Folge seines Hingehens zum Vater geht wieder das doppelte und daher kräftige „Wahrlich“ voraus, gefolgt von dem gebietenden „Ich sage euch“.

Die größeren Werke, von denen Er spricht, hängen also in erster Linie mit dem Glauben an Ihn zusammen, den sie nicht mehr sehen, und zweitens mit seinem Hingehen zum Vater. Als Folge seines Hingehens zum Vater wird Er den Heiligen Geist geben. Durch den Geist, der kommen wird, wenn Er hingegangen ist, werden größere Werke geschehen als während seiner Anwesenheit auf der Erde. Um etwas von den größeren Werken zu sehen, müssen wir die Apostelgeschichte lesen. So lesen wir dort von der Bekehrung von dreitausend Menschen an einem Tag (Apg 2:41). Wir lesen nicht, dass so etwas je während der Zeit geschehen ist, als der Herr Jesus auf der Erde lebte.

Die Werke mögen zwar größer sein, doch niemand ist Ihm gleich, geschweige denn größer, in seiner selbstaufopfernden Liebe, seiner Abhängigkeit und seinem Gehorsam. Er ist und bleibt auch die Quelle dieser größeren Werke. Darauf weist der Herr Jesus mit Nachdruck hin, wenn Er danach vom Bitten in seinem Namen spricht. Er gibt die tröstliche Verheißung, dass sein Hingehen zum Vater in keiner Weise den mächtigen Strom der Gnade, in dem Er hier auf der Erde gewirkt hat, austrocknen wird.

Wer an Ihn glaubt, wird imstande sein, zu tun, was Er getan hat, und sogar noch größere Dinge. Doch niemals wird es eine Darstellung der Kraft eines Menschen sein. Auch diese größeren Werke werden immer das Ergebnis seines Willens sein. Dieser Wille muss daher auch im Gebet gesucht werden. Die Jünger dürfen auf eine unfehlbare Macht rechnen, wenn sie in seinem Namen darum bitten.

Die Tatsache, dass jemand Ihn im Gebet sucht und mit seiner Macht rechnet, ist der Beweis, dass der Herr Jesus nicht einfach ein gewöhnlicher Mensch ist. Wenn das so wäre, würden mit seinem Hingehen alle Wunderwerke aufhören, die Er gewöhnlich tat. Die Werke, die geschehen werden, wenn man zu Ihm betet, werden der Beweis sein, dass Er Gott ist. Seine körperliche Abwesenheit bedeutet nicht, dass Er weniger Interesse an ihren Gebeten hat, und auch nicht, dass Er nun nicht mehr in der Lage wäre, mächtig durch seine Jünger zu wirken.

Überdies wird sich nichts daran ändern, dass Er die Ehre seines Vaters sucht. In allem, was Er aufgrund eines Gebets in seinem Namen tun wird, sucht Er die Verherrlichung des Vaters, so wie Er das immer tat, als Er auf der Erde war. Er mag dann nicht auf der Erde sein, sein Wirken zur Ehre des Vaters besteht jedoch unverändert und unvermindert weiter, nachdem Er nun im Himmel ist.

Das Bitten in seinem Namen ist ein Bitten mit der Autorität seines Namens. So wie der Sohn den Vater in seinem Leben und Sterben verherrlicht hat, so wird der Vater nun in den Gläubigen verherrlicht, die nach seinem Willen handeln und nach seinem Willen bitten. Indem der Herr Jesus ihr Gebet erhört, fährt Er fort, als Sohn den Vater zu verherrlichen. Dass es dabei um die Erhörung eines Gebets geht, bestätigt der Herr, indem Er noch einmal sagt, dass Er tun wird, was jemand im Gebet in seinem Namen erbittet. In dieser Bestätigung drückt Er es sogar noch genauer und zugleich allgemeiner aus, indem Er von etwas spricht im Sinn von: was auch immer.

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