John 15:18

Die Jünger, gehasst von der Welt

Während die Gläubigen einander lieben, befinden sie sich in einer Welt, die sie hasst. Ihre gegenseitige Liebe erregt den Hass der Welt. Die Welt will mit der Liebe Gottes, wo immer sie sich zeigt, nichts zu tun haben. Die Liebe untereinander bewirkt den Hass der Welt uns gegenüber, denn sie wird von Satan beherrscht.

Die Liebe der Jünger zueinander steht in schroffem Gegensatz zum Hass der Welt. Von innen Liebe, von außen Hass, das ist die Stellung als Folge der Verwerfung und des Todes des Herrn Jesus. Wir neigen dazu, das umzudrehen. Wir können kalt und gleichgültig gegenüber unseren Geschwistern werden, während wir unser Bestes tun, um die Gunst der Welt zu gewinnen.

Sowohl die gegenseitige Liebe als auch der Hass von außen werden dadurch entzündet, dass wir in der Liebe des Herrn Jesus bleiben. Das braucht uns nicht zu verwundern, denn das war auch das Teil Christi, als Er auf der Erde war. Die Welt hasst uns um seinetwillen. Was uns geschieht, war zuvor sein Teil. Die Welt liebt die, die ihr angehören, auf ihre Weise. Die Welt hasst die, die Christus angehören, weil sie nicht mehr von der Welt sind.

Die eigentliche Ursache des Hasses seitens der Welt sind nicht unsere Fehler, sondern das, was die Welt von der Gnade und Vortrefflichkeit Christi in uns wahrnimmt. Die Gnade macht den Menschen zu nichts und Gott und Christus zu allem. Die Gnade schont die Sünde nicht und rettet den Sünder. Diese Dinge sind für das Fleisch unerträglich. Die Gesinnung des Fleisches ist Feindschaft gegen Gott (Röm 8:7). Der Hass der Welt ist nicht nur deshalb unser Teil, weil wir nicht mehr von der Welt sind, sondern weil Er uns auserwählt hat.

Die Tatsache, dass wir Ihm nur angehören können, weil Er uns auserwählt hat, macht den Charakter der Welt sehr deutlich. Die Welt hätte uns niemals gehen lassen, wenn Er uns nicht auserwählt und durch seine Macht gerufen hätte. Dass dies den Hass der Welt hervorruft, hatte der Herr vorausgesehen. In diesem Zusammenhang erinnert Er seine Jünger daran, dass Er ihnen gesagt hat, dass ein Knecht nicht größer ist als sein Herr (Joh 13:16). Das gilt für den Dienst an den Mitgläubigen, und darauf wendet der Herr es in Kapitel 13 an. Doch das gilt auch für den Hass und die Feindschaft, die die Jünger vonseiten der Welt erfahren werden. Der Knecht kann nicht erwarten, dass er von den Dingen verschont bleibt, die sein Herr durchmachen musste.

Die Verbindung der Jünger mit Christus erregt den Hass, und der äußert sich in Verfolgung. Diese Verbindung empfindet die Welt, wenn sie das Wort hört, das die Jünger weitergeben. Wenn es das Wort des Christus ist, wird es offenbar machen, was in dem Hörer ist. Wer sein Wort angenommen hat, wird auch das Wort der Jünger annehmen. Wenn sein Wort jedoch verworfen wird, braucht der Knecht mit keinem anderen Los zu rechnen. Christus wurde verachtet und verworfen, und das würde auch das Teil des Knechtes sein. Knechte und ihr Wort würden beide verächtlich behandelt werden, weil ihnen dann durch die Person Christi und sein Wort Gott zu nahe gekommen ist.

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