John 15:25

Die Herr Jesus, von der Welt gehasst

Der Hass der Welt gegen die Jünger hat seine Ursache im Namen des Herrn Jesus. Sie wissen nicht, was sein Name an Herrlichkeit sowohl im Segen als auch im Gericht beinhaltet. Das liegt daran, dass sie den Vater nicht kennen als den, der Ihn gesandt hat. Sie maßen sich an, den Vater zu ehren, doch wenn Christus, der Sohn des Vaters, Ihn offenbart, verwerfen sie Christus. Dadurch zeigen sie, dass sie Ihn, der den Sohn gesandt hat, nicht kennen. Wenn die Welt nur das Geringste darüber wüsste, würde sie sich nicht so verhalten. Das beweist die totale Verblendung in Bezug auf den Vater. Die Welt kann nichts anders, als sich als feindselig zu erweisen.

Die Offenbarung des Vaters im Sohn hat ihre Sünde ans Licht gebracht. Die Worte, die der Herr Jesus als der Sohn zur Welt geredet hat, sind die Worte des Vaters. Das war unbestreitbar, und doch taten sie es. Dasselbe gilt auch für die Werke, die Er getan hat. Auch die waren als Werke des Vaters nicht zu leugnen, und doch leugneten sie sie. Wenn Er das alles nicht getan hätte, hätte man sie nicht der Sünde der Verwerfung beschuldigen können. Nachdem es aber nun so überdeutlich erwiesen ist, dass der Sohn des Vaters als Mensch unter ihnen ist und sie Ihn trotzdem verwerfen, gibt es keine Entschuldigung für ihre Sünde.

Niemals hat ein Mensch und niemals hat Gott so geredet wie in Christus (Heb 1:1). Propheten haben im Namen Gottes geredet, aber sie waren fehlerhafte Menschen. Nachdem sie ihr Zeugnis abgelegt hatten, war wieder Schwachheit da und konnten sie Gott sogar vergessen. Doch nun hatte der Vater den Sohn gesandt hat. Dieser hat ihnen nicht das Gesetz vorgehalten, sondern in Liebe zu ihnen gesprochen. Wer das Gesetz abweist, könnte das mit der Entschuldigung tun, dass er es sowieso nicht halten kann. Wer aber die Liebe abweist, tut das, weil er sie nicht will. Die Sünde der Welt ist überzeugend bewiesen in der Verwerfung dessen, der Gott in Gnade ist.

Ein treffendes Beispiel von der gezielten Verwerfung Christi seitens der Welt und vor allem der geistlichen Führer ist das Gleichnis von den bösen Weingärtnern. Als der Herr des Weinbergs zum Schluss seinen geliebten Sohn sendet, hören wir sie sagen: „Dieser ist der Erbe; kommt, lasst uns ihn töten, und das Erbe wird unser sein“ (Mk 12:6; 7).

Nach diesem vorsätzlichen Mord ist die Welt in ihrer Gesamtheit entlarvt; daher haben wir auch von der Welt als solcher nichts mehr zu erwarten. Was jemand mit dem Sohn tut, das tut er auch mit dem Vater. Dass sie sich vor dem Sohn nicht beugen, sondern sich gerade gegen Ihn auflehnen, weil Er der Sohn ist, ist der Beweis, dass sie den Vater hassen, wie sie den Sohn hassen. Das macht, dass ihre Sünde nicht zu entschuldigen ist. Die Worte und Werke des Sohnes sind die Worte und Werke des Vaters. Den Sohn zu verwerfen, bedeutet zugleich, den Vater zu verwerfen. In dem Herrn Jesus ist das vollkommene Gleichgewicht zwischen Worten und Werken zu finden.

Die Juden meinten, dass sie mit Gott in Verbindung stünden, während sie seinen Sohn im Hass verwarfen. Sie beriefen sich in ihrem Verhalten auf das Gesetz. Aber gerade das Gesetz, auf das sie sich beriefen und dessen sie sich rühmten, spricht ebenfalls von der Verwerfung des Messias. Das Gesetz wird nun in dem Wort erfüllt, das über Ihn geschrieben steht und dessen Erfüllung seine Lippen nun aussprechen (Ps 69:5).

Die Erfüllung dieses Wortes ist ein Beweis für die bewusste Verwerfung Christi. Es gab keinerlei Grund, Ihn zu hassen. Er war ja stets in Liebe und Gnade und Güte unter ihnen gewesen. Trotzdem haben sie Ihn gehasst. Das beweist die Bosheit des menschlichen Herzens und die Wahrheit des Wortes Gottes.

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