John 4:38

Die Ernte, der Säende und der Erntende

Der Vater hatte Ihn in eine Welt gesandt, die unter dem Gericht steht, denn die Sünde des Menschen ist überdeutlich. Zugleich kann in dieser Situation das Angebot der Gnade Gottes umso deutlicher ans Licht kommen. Das Evangelium kommt dorthin, wo die völlige Verdorbenheit des Menschen ganz klar erwiesen ist, und es geht deshalb auch über alle Grenzen hinaus.

Der Herr schließt mit seinem Beispiel an eine ihnen bekannte Redewendung im Blick auf die Ernte an. Sie sehen am Korn auf dem Feld, wie lange es noch bis zur Ernte dauert. Der Herr bezieht das nun auf die Verkündigung des Evangeliums. Er sagt ihnen, dass sie ihre Augen erheben und die Felder voller Menschen anschauen sollen. Sie werden sehen, dass die Zeit der Ernte schon angebrochen ist und dass also gearbeitet werden muss, indem das Evangelium verkündigt wird, um so die Ernte einzubringen.

Der Herr ermutigt sie, zu ernten, indem Er ihnen Lohn in Aussicht stellt. Er spricht auch davon, Frucht zum ewigen Leben zu sammeln, denn jeder, der glaubt, empfängt ewiges Leben. Was für ein gewaltiges Motiv, für den Herrn Jesus zu arbeiten! Hinzu kommt noch die große Freude sowohl für den Sämann, der die Arbeit begonnen hat, als auch für den, der erntet und die Arbeit beenden darf.

Der Herr spricht hier weiter nicht über die Arbeit des Säens (wie z. B. in Mt 13:3-9), sondern nur vom Ernten. Er stellt das Ergebnis in den Vordergrund. In Verbindung mit der Verherrlichung des Namens des Vaters ist die kennzeichnende Arbeit das Ernten. Die Tätigkeiten sind unterschiedlich, doch sowohl das Säen als auch das Ernten sind erforderlich, um das gewünschte gute Ergebnis zu erzielen. Jeder hat im Werk des Herrn seinen Platz, so wie jeder das auch im Leib Christi hat (1Kor 12:14). Obwohl Er auch über das Säen spricht, ist die typische Arbeit der Apostel doch das Ernten.

Er anerkennt ganz und gar den treuen Dienst seiner Arbeiter in früheren Tagen. Das sind die Propheten, die durch den Geist Christi über den Erlöser gesprochen haben und über die Leiden, die auf Christus kommen sollten, und die Herrlichkeiten danach (1Pet 1:10-12). Was sie gesät haben, war nicht vergeblich. Die Zeit der Ernte hat auf sich warten lassen, ist aber mit dem Kommen des Sohnes Gottes angebrochen. Wer Menschen zum Herrn bringen darf, hat dazu die Gelegenheit, weil andere vor ihm diesen Menschen bereits von Ihm erzählt haben. Er kann dann den letzten Anstoß geben, das befreiende Wort sprechen, das unter dem gnädigen Wirken des Geistes Gottes jemanden zur Übergabe an den Herrn Jesus bringt.

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