Joshua 20:4

Für wen die Zufluchtsstädte gedacht sind

Gott sieht voraus, dass es geschehen kann, dass jemand aus dem Volk sich des Landes unwürdig macht. Bei Totschlag wird das Land durch Blut verunreinigt. Ein Totschläger kann durch den Bluträcher getötet werden. Er kann im Erbteil nicht am Leben bleiben. In seiner Gnade sorgt Gott vor für den Fall, dass jemand versehentlich durch ein Unglück einen anderen tötet. Das ist ein großer Unterschied zu jemandem, der bewusst einen anderen tötet. In dem einen Fall wird nur von einer schuldigen Hand gesprochen, im anderen Fall auch von einem schuldigen Herzen. Wenn es durch ein Unglück geschieht, kann das Erbteil doch noch genossen werden, allerdings in eingeschränktem Maß, nämlich in einer der Zufluchtsstädte.

Wir können das auf den Tod des Herrn Jesus anwenden, wodurch das Volk sich selbst als unwürdig erwiesen hat, weiterhin im Erbteil zu leben. Aber Gott rechnet dem Volk das Töten des Herrn Jesus nicht als bewusst getan zu. Darum betet der Herr Jesus am Kreuz: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lk 23:34; Apg 3:17; 1Tim 1:13).

So wie jeder Totschläger, hat auch das Volk sein Zuhause verlassen müssen. Gläubig gewordene Israeliten haben das verkehrte Geschlecht durch die Taufe verlassen müssen (Apg 2:40; 41). Diejenigen, die das tun, nehmen dadurch einen neuen Platz ein. Sie nehmen Zuflucht in die Gemeinde, ihre Freistadt (vgl. Heb 6:18). Das ist noch immer so. Wir können dies auch auf die örtliche Gemeinde anwenden, die eine Zufluchtsstadt für jeden sein soll, der auf der Flucht vor dem Gericht Gottes über seine Sünden ist. Dort kann er von Bekenntnis und Vergebung hören.

Das Entkommen vor dem Bluträcher durch das Hineingehen in die Zufluchtsstadt beginnt mit einem ehrlichen Bekenntnis im Stadttor, dem Ort, wo die Regierung der Stadt Recht spricht (Rt 4:1; 11). Die Gemeinde Israels (Jos 20:6) muss feststellen, ob es durch ein Unglück geschehen ist. Wenn der Totschläger für nicht schuldig befunden wird, darf er in die Stadt kommen. Stephanus sagt zu den Ältesten von Israel, dass sie Mörder „des Gerechten“, des Herr Jesus, sind (Apg 7:52). Für sie gibt es keine Freistadt. Darum ist im Jahr 70 n. Chr. durch die Verwüstung Jerusalems das Urteil über sie gekommen.

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