Joshua 7:2

Die Niederlage bei Ai

Josua gibt einen Auftrag, ohne dass er den HERRN befragt hat. Auch sendet er Männer aus von Jericho, und nicht von Gilgal. Liegt da bereits ein Hinweis auf die Ursache der Sünde? Das sündige Fleisch kommt ans Licht, auch bei Josua. Wir lernen hier, was mit dem Volk geschieht, wenn es sich nicht vom HERRN leiten lässt. Die Lektion für uns ist, dass wir oft so tun, als hätten wir das Gebet bei – in unseren Augen – kleinen Problemen nicht nötig. Aber dann vergessen wir, dass sich hinter kleinen Problemen enorme Mächte verbergen. Die Demütigung bleibt nicht aus.

Ai bedeutet „Trümmerhaufen“. Es liegt bei Beth-Awen, was „Haus des Bösen“ bedeutet. Nach dem Auskundschaften Ais folgt eine Schlussfolgerung des menschlichen Verstandes. Haben sie nicht im Fall Jerichos gelernt, dass alles von Gott abhängt? Ist der Feind jetzt so schwach geworden, dass sie es doch allein tun können und auch noch mit so geringem Aufwand? Bei Jericho kommt niemand um, aber bei dieser kleinen Stadt kommt es zu einer großen Niederlage. Sie verlieren den Kampf gegen Ai, der auch noch sechsunddreißig Mann das Leben kostet.

In der Zahl Sechsunddreißig können wir die Regierung Gottes erkennen. Sechsunddreißig ist dreimal zwölf. Drei ist die Zahl Gottes und Zwölf ist die Zahl der Regierung. Wir können dies auf die Missstände in der Gemeinde von Korinth anwenden, wovon Paulus mit Blick auf die Regierung Gottes sagt: „Deshalb sind viele unter euch schwach und krank, und ein gut Teil sind entschlafen“ (1Kor 11:30). Es sind auch nicht zwangsläufig die Schuldigsten. Es geht darum, dass wir aus unserem Versagen lernen, ein Versagen, das möglicherweise andere das Leben kostet.

Nun zerschmilzt das Herz des Volkes Gottes, und nicht das der Feinde (vgl. Jos 2:9; 11; Jos 5:1). Angst lässt das Herz zerschmelzen, wenn wir unseren Weg nicht mit dem Herrn gehen.

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