Judges 12:9
Ibzan
Nach Jephta erscheinen wiederum einige Richter, über die nicht viel gesagt wird, genauso wie nach der Regierung Abimelechs (Ri 10:1-5). Zusammen stehen sie für 25 Jahre Ruhe. Wenn wir eine Zeit der Ruhe kennen dürfen, ist das ein Geschenk Gottes. Er gibt uns diese als eine Gelegenheit, uns geistlich zu stärken, und nicht zum Einschlafen.Die Richter, die erwähnt werden, stehen im Gegensatz zu Jephtas Versagen. Der Erste heißt Ibzan, was „Reinheit“ bedeutet. Über Reinheit in unserem persönlichen Leben und in der Gemeinschaft der Gläubigen, zu der wir gehören, ist bereits einiges geschrieben. Jakobus spricht in seinem Brief über den Ursprung der Reinheit und den Platz, den sie darin einnimmt: „Die Weisheit von oben aber ist erstens rein“ (Jak 3:17). Hier sehen wir, dass Reinheit aus einer Weisheit hervorgeht, die ihre Quelle in dem Himmel, in Gott, hat und dass diese Weisheit auf der Erde zuallererst „Reinheit“ bewirkt. Das kommt daher, dass die Weisheit einen Blick für das Verderben hat, das in der Welt ist und wovon sie umgeben ist. Wer in Reinheit lebt, das bedeutet also in Gemeinschaft mit Gott, wird Frieden in seiner Seele erfahren, und Frieden wird von ihm ausstrahlen. Daher steht dabei, dass sie „dann friedsam“ ist. Was darauf folgt, bezieht sich alles auf das Leben in einer vollkommen unreinen Welt. Die Weisheit, die von oben ist, darf inmitten dieser Welt erkennen lassen, was in Gott gefunden wird. Aber, wie gesagt, es beginnt mit Reinheit, der Bedeutung des Namens Ibzan.Ibzan kommt aus Bethlehem, das „Brothaus“ bedeutet. Das sollte jede Glaubensgemeinschaft sein müssen. Eine örtliche Gemeinde wird ein „Brothaus“ für die hungrige Seele sein, wenn vor allem die Aufseher auf die Reinheit und Heiligkeit Rücksicht nehmen, die dafür notwendig sind, mit der Gegenwart Gottes rechnen zu können. Der Gegensatz zu Jephta zeigt sich aus dem, was Ibzan tut. Anstatt seine eigene Tochter zu opfern und seine Brüder zu töten, findet sich bei ihm Wachstum und Vermehrung. All seine dreißig Töchter lässt er heiraten. Sie nehmen die Reinheit, die sie bei ihrem Vater gesehen haben, in ihre neue Umgebung mit. So gibt er den Grundsatz der Reinheit, dem er selbst huldigt, weiter. Für seine Söhne gilt dasselbe, sei es, dass diese seine persönliche Position unterstützen. Das können wir aus der Tatsache schließen, dass sie bei ihm in der Nähe bleiben. So kann jeder Aufseher, der treu handelt, also nach den Grundsätzen des Wortes Gottes, mit der Verbreitung und Unterstützung dieser Grundsätze durch andere rechnen. Alle seine Söhne und alle seine Töchter heirateten. Ibzan muss eine Familie gehabt haben, in die jeder Junge und jedes Mädchen gern aufgenommen wurden, indem er/es eines seiner Kinder heiratete. Es tut Eltern gut, zu sehen, dass sich ihre Kinder in Gläubige aus anderen örtlichen Gemeinden verlieben und sie heiraten, um mit ihnen den Weg des Herrn zu gehen und Ihm in ihrem Leben zu dienen. Ibzan blieb nicht zu Hause sitzen, sondern zog für seine Kinder hinaus. Er ließ seine Kinder auch ruhig ziehen, als er einen guten Platz für sie gefunden hatte. Sein guter Einfluss auf Israel dauerte sieben Jahre. Die Zahl sieben weist auf Vollkommenheit hin, wie wir schon zuvor sahen. Die Zeit, in der er richtete, muss eine Wohltat für das Volk gewesen sein. Der Ort, woher er kam, wurde der Ort seines Begräbnisses.
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