Judges 13:21

Das Opfer Manoahs

Aus allem, was Manoah gehört und mitgemacht hat, ist ihm deutlich geworden, dass ein besonderer Gast bei ihm zu Besuch war. Er muss den Eindruck bekommen haben, dass er es mit einer göttlichen Person zu tun hat. Dies wird aus der Tatsache deutlich, dass er seinem Gast ein Opfer bringen will, etwas, das allein Gott gebracht werden kann. Das Opfer, das er bringen will, ist dasselbe wie das Opfer, das Gideon seinem himmlischen Gast gebracht hat (Ri 6:19). Dennoch weiß Manoah nicht, wen er in Wirklichkeit vor sich hat. Erst in Ri 13:21 kommt er zu der Erkenntnis, dass er dem Engel des HERRN Auge in Auge gegenübergestanden hat.

Dass Manoah noch nicht wusste, wen er vor sich hat, wird auch aus dem deutlich, was der Engel des HERRN in Ri 13:16 zu ihm sagt. Er sollte sein Opfer dem HERRN bringen und nicht jemandem, der für Manoah eigentlich unbekannt war. Dies lässt uns erkennen, dass Gott von Menschen geehrt werden will, die Ihn kennen und durch den Glauben eine Beziehung zu Ihm haben. Er kann kein Opfer annehmen, das aus vagen Gefühlen über Ihn hervorgeht. Hiermit ist es wie mit dem reichen Jüngling, der den Herrn Jesus „guter Meister“ nennt, auch, ohne zu begreifen, an wen er sich richtet (Mk 10:17; 18).

Nur wenn Manoah Ihn als den HERRN, als Gott, erkennt, will Er das Opfer, oder die Höflichkeit, annehmen, dann muss die Darbringung des Opfers allerdings nach den Anweisungen, die Er gibt, geschehen. Das bringt Manoah zu der Frage, die seine Frau nicht gestellt hat. Er fragt nach seinem Namen. Er möchte gern mehr über Ihn wissen. Der Name, das haben wir schon zuvor gesehen, gibt oft an, mit was für eine Person wir es zu tun haben. Der Name Gottes gibt seinem Wesen Ausdruck.

Der Name, mit dem Er sich Manoah vorstellt, ist „Wunderbar“. Diesem Namen begegnen wir auch in Jesaja 9. Dort geht es eindeutig um den Herrn Jesus. Dort heißt es von Ihm: „Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben. … Und man nennt seinen Namen Wunderbarer“ (Jes 9:5). Der Name „Wunderbarer“ gibt das Wesen des Herrn Jesus an. Er ist wahrhaftig Gott und wahrhaftig Mensch und doch eine Person. Dieses Wunder ist zu groß für das Fassungsvermögen des menschlichen Verstandes. Daher der Name „Wunderbarer“.

Als Manoah danach sein Opfer darbringt, geschieht etwas sehr Wunderbares. Sein Besucher geht mit der Flamme, die vom Altar hinaufsteigt, in den Himmel. Dies ist ein Bild dessen, was mit dem Herrn Jesus auf dem Kreuz geschehen ist. Als Er dort litt und starb unter dem Feuer des Gerichtes Gottes über die Sünde, stieg zugleich ein lieblicher Geruch vom Kreuz zu Gott empor. Gott wurde durch das Werk seines Sohnes verherrlicht. Aufgrund dessen hat Gott Ihm im Himmel den Platz der Herrlichkeit zu seiner Rechten gegeben.

Wir dürfen jetzt wissen, dass es einen verherrlichten Menschen im Himmel gibt. Mit diesem verherrlichten Menschen im Himmel ist die Gemeinde unauflöslich verbunden. Gott lässt dieses „wunderbare Handeln“ gerade in einer Zeit sehen, in welcher der Verfall zunimmt, um diejenigen, die Ihm in Treue als Nasir dienen wollen, zu ermutigen. Hierdurch wird der Blick emporgelenkt. Nach oben zu blicken, „wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes“ (Kol 3:2), ist die notwendige Haltung, um als Nasir standhalten zu können.

Nachdem angegeben worden ist, was nicht in das Haus gehört, in dem der Nasir geboren und erzogen wird (Wein und Unreinheit), tritt nun das Positive in den Vordergrund. Das Haus wird gleichsam mit dem Wohlgeruch des Opfers erfüllt, das die Herrlichkeit Christi vorstellt. Das Evangelium nach Markus, das den Herrn Jesus als den wahren Dienstknecht Gottes vorstellt, endet mit einem Blick in den Himmel: „Der Herr nun wurde, nachdem er mit ihnen geredet hatte, in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes“ (Mk 16:19). Dieser Blick in den Himmel ist eine Ermutigung für jeden, der einen Dienst als Nasir für den Herrn tun will.

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