‏ Judges 7:22

Jeder an seiner Stelle

Es ist in dem Kampf wichtig, dass jeder die Stelle einnimmt, der ihm vom Anführer angewiesen wird. Die Wichtigkeit hiervon sehen wir in einem Bild, das in der Bibel gebraucht wird, um die Gemeinde damit vorzubilden. Es geht um das Bild vom Leib. Bei einem Leib denken wir zunächst nicht an Kampf, aber wir werden sehen, wie das Einnehmen des uns angewiesenen Platzes im Leib deine Brauchbarkeit im geistlichen Kampf erhöht.

Jedes Glied der Gemeinde ist in diesem Vergleich ein Körperglied und hat darin also eine Aufgabe zu erfüllen, die mit der Funktion dieses Gliedes zusammenhängt. Was jedes Glied tun soll, wird vom Haupt gelenkt. Um die Gemeinde, gesehen als einen Leib, nun als eine harmonische Einheit funktionieren zu lassen, ist es von Bedeutung, dass jedes Glied den Befehlen folgt, die vom Haupt, das heißt von Christus, gegeben werden. Alle Glieder sind über das Haupt miteinander verbunden.

Die Probleme beginnen, wenn ein Glied nicht mit dem Platz zufrieden ist, den Gott ihm gegeben hat, denn Er hat „die Glieder gesetzt, jedes einzelne von ihnen an dem Leib, wie es ihm gefallen hat“ (1Kor 12:18). Unzufriedenheit, weil wir nicht einen bedeutenderen Platz haben, oder Hochmut, weil wir meinen, dass wir die anderen Glieder nicht benötigten und auch allein zurechtkämen, sorgen dafür, dass der Leib als Ganzes nicht mehr als eine Einheit funktioniert. Dann denken wir nicht an den Nutzen, den ein anderes Glied von uns hat, sondern ausschließlich an uns selbst. Sowohl Unzufriedenheit als auch Hochmut gehen aus Egoismus hervor. Dieser Hochmut lässt sich heute oft in Individualismus übersetzen. Jeder geht seinen eigenen Gang und kümmert sich nicht viel um den anderen und um das Ganze. Wenn „ich“ mich nur angenehm fühle.

Die Christenheit ist ein hoffnungslos zerteiltes Ganzes. Durch den unter anderem genannten Individualismus offenbart dieselbe Uneinigkeit sich leider auch immer mehr in Glaubensgemeinschaften, in denen man in Übereinstimmung mit Gottes Wort zusammenkommen und leben will. Hierdurch entsteht eine Unordnung in den eigenen Reihen. Das Ergebnis ist Kraftlosigkeit im Kampf gegen den Feind. Die Gemeinde hat große Gebiete preisgeben müssen, weil die Glieder nicht alle dabei blieben, den eigenen Platz unter Anweisung des Hauptes einzunehmen.

Die Lösung besteht nicht darin, alles zu strukturieren und selbst eine Ordnung hineinzubringen. Es gibt nur eine Lösung: zurück zur Abhängigkeit vom Haupt und Gehorsam den Aufträgen gegenüber, die Er durch sein Wort gibt. Dann übernimmt Er den Kampf und sät Verwirrung unter dem Feind.

Die Überraschung ist komplett. Das gewaltige Heer Midians ergreift die Flucht, heftig schreiend, wodurch der Lärm nur zunimmt. In der großen Verwirrung, die entstanden ist, wissen die Midianiter nicht mehr, wie ihnen geschieht. Jeder Midianiter sieht in dem anderen einen Feind. Sie denken, dass sie von einer Übermacht überrumpelt seien und erfechten sich einen Weg aus dem Kampfgewühl, ohne zu sehen, dass sie es mit ihren eigenen Mitstreitern zu tun haben. Auf diese Weise rechnet der HERR mit dem Feind ab, denn es ist seine Hand, die dieses ganze Geschehen lenkt.

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