Leviticus 15:2-12

Einleitung

Es geht in diesem Kapitel, wie auch beim Aussatz, um Verunreinigung. Aber es besteht ein großer Unterschied. Beim Aussatz ist die Rede von Sünde (und dadurch Verunreinigung) durch Eigenwille. Beim Fluss geht es um etwas Unwillkürliches, etwas, das ohne Vorsatz geschieht. Es handelt sich um einen Fluss, der aus einem Menschen hervorkommt, ohne dass dabei von Sünde die Rede ist. Beim Samenerguss, bei der Menstruation und anderen Flüssen ist es gerade wie bei einer Geburt in 3. Mose 12; es geht um Sachen, die mit der menschlichen Natur zusammenhängen. Flüsse verunreinigen, gerade weil sie aus der Natur eines in Sünde gefallenen Menschen hervorkommen.

Die Belehrung, die wir aus diesem Kapitel lernen können, ist, dass es Dinge gibt, die wir sagen oder tun, ohne den Vorsatz zu haben, jemanden zu kränken, die aber doch eine ungute Wirkung haben. Es kommt spontan aus uns hervor, wir können nichts dafür, aber wir fühlen sogleich, dass es nicht aus dem neuen Leben hervorkam. Wir erkennen, dass der Herr Jesus nicht so geredet oder gehandelt hätte.

Wenn jemand einen Fluss hat

Der Fluss, um den es hier geht, scheint nichts mit einem Samenerguss zu tun zu haben, denn das wird in 3Mo 15:16 erwähnt. Es ist hier wohl an eine Geschlechtskrankheit oder an Durchfall gedacht. Wer solchen Fluss hat, ist unrein. Alles, was das Unreine berührt, wird auch unrein. Genannt wird sein Bett (3Mo 15:4; 5), sein Stuhl (3Mo 15:6), sein Körper (3Mo 15:7), sein Speichel (3Mo 15:8), sein Reitzeug (3Mo 15:9), alles, was er unter sich hat (3Mo 15:10).

Jeder, der unrein ist durch Berühren dessen, der einen Fluss hat oder mit dem, was damit in Kontakt gekommen ist, sollte sich reinigen, indem er seine Kleider und sich selbst wusch.

Eine Anwendung ist das Hören unreiner Reden, der beeinflusst, vielleicht sogar, indem wir auch Äußerungen tun, die uns verunreinigen. Um von dieser Unreinheit gereinigt zu werden, sollen wir Gottes Wort lesen (wovon das Wasser ein Bild ist). Durch das Lesen des Wortes Gottes erkennen wir die Herkunft unseres Redens und Handelns. Wir beugen uns vor dem Herrn und bringen unser Tun und Reden wieder in Übereinstimmung mit dem Wort Gottes. Es geht um Dinge, die wir unbewusst tun, aber die in unser Denken hineingeschlüpft sind.

Obschon die Verunreinigung weitreichender ist als bei einem Aussätzigen, ist keine Rede von einem Opfer. Es gibt auch kein Entfernen aus dem Lager, wie beim Aussatz. Beim Aussatz sehen wir die Sünde, die als ein wirkliches Verderben zum Ausdruck kommt. Das Verderben ist dabei in der Natur vorhanden, aber es wird im Herzen zugelassen. Eine lange währende Handlung war nötig, um das Gewissen zu reinigen. Bei einem Fluss sollte man sich nur einmal baden und in einigen Fällen einen Vogel als Sündopfer und einen Vogel als Brandopfer bringen. Es zeigt, dass diese Fälle nicht so schwer bewertet werden wie der Aussatz. Gott macht einen Unterschied in der Art der Sünde. Es ist wichtig, dass wir das auch tun. Das erfordert von uns ständige Abhängigkeit von Ihm und seinem Wort.

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