Leviticus 2:12

Kein Sauerteig oder Honig

In dem Speisopfer durfte weder Sauerteig noch Honig verwendet werden, wohingegen Salz nicht fehlen durfte. Wenn wir unsere Gedanken über den Herrn Jesus gegenüber Gott zum Ausdruck bringen, können wir leider auch etwas Falsches über Ihn aussprechen. Es ist Sauerteig, wenn wir unterstellen, der Herr Jesus hätte sündigen können, obschon Er das nie getan hat. Denn die Schrift zeigt unmissverständlich, dass der Herr Jesus nicht sündigen konnte. Auch den Gedanken, dass der Vater den Herrn Jesus am Kreuz verlassen habe, finden wir nirgends in der Schrift. Das Gegenteil lesen wir in Johannes 16 (Joh 16:32). Der Mensch Jesus Christus wurde in den drei Stunden der Finsternis von Gott verlassen. Es ist auch Sauerteig zu unterstellen, dass der Herr Jesus während seines Lebens auf der Erde unter dem Zorn Gottes war. Im Gegenteil, Er tat immer, was dem Vater wohlgefällig war.

Honig wurde bei jedem Gebäck verwendet, wo wir jetzt Zucker gebrauchen. Aber beim Speisopfer durfte er nicht gebraucht werden. Honig ist an sich gut (1Sam 14:27; Spr 24:13). Er spricht von der angenehmen Süße der normalen Dingen des Lebens. Wir können da an Familienbeziehungen denken, an das Verhältnis zwischen Mann und Frau, Eltern und Kindern. Die natürlichen Gefühle, die wir dabei haben, sind nicht falsch. Es ist sogar falsch, wenn sie fehlen (2Tim 3:1-4).

Der Herr Jesus vergleicht das Reich der Himmel mit Sauerteig, „den eine Frau nahm und unter drei Maß Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert war“ (Mt 13:33). In diesen drei Maß Mehl sehen wir das Speisopfer, ein Bild der vollkommenen Menschheit von Christus. Die Frau stellt die falsche Kirche dar. Das Bild zeigt, dass jede Wahrheit über Christus durch die falsche Kirche verdorben worden ist.

Das Speisopfer spricht von dem Leben des Herrn Jesus, das vollkommen Gott geweiht war. In dieser Hingabe spielte „Honig“ keine Rolle. Der Herr Jesus hatte eine natürliche Liebe zu seiner Mutter Maria. Wir sehen am Kreuz, wie groß seine Liebe und Besorgnis für sie waren. Aber sobald sie sich in das Vollbringen seines Gehorsams gegenüber dem Willen des Vaters einmischte, musste Er sagen: „Was habe ich mit dir zu schaffen, Frau?“ (Joh 2:4; Lk 2:49; Mk 3:33-35).

Der Herr verachtet natürliche Gefühle nicht. Er hat sie selbst den Menschen gegeben. Aber sie durften keinen Platz bei dem Werk haben, das Er tat. Das dürfen sie auch nicht bei uns, wenn wir ein Werk für den Herrn Jesus tun wollen. Sie können einer echten Entscheidung für den Herrn oder dem Vornehmen, ein Werk für Ihn zu tun, im Weg stehen (Mt 10:37; Lk 14:26). Wenn wir über die Leiden des Herrn Jesus nachdenken, ist es nicht gut, das mit unseren natürlichen Gefühlen zu tun. Wir finden solche Gefühle auch bei den Frauen von Jerusalem, gegenüber denen der Herr Jesus eine Ermahnung ausspricht (Lk 23:27; 28).

Wenn etwas von diesen Bestandteilen im Speisopfer vorhanden ist, soll die Opfergabe wie ein Opfer von den Erstlingen behandelt werden. Das Opfer von den Erstlingen kam nicht auf den Altar, und zwar deshalb, weil Sauerteig darin verwendet wurde. In 3. Mose 23 wird näher darauf eingegangen (3Mo 23:17). Da sehen wir, dass diese Opfergabe von der Gemeinde spricht. In den Gliedern der Gemeinde gibt es noch Sünde (1Joh 1:8), obwohl diese ihrer Kraft beraubt ist.

Wir sehen bei der Opfergabe der Erstlinge, dass auch ein Sündopfer gebracht wird. Das ist bei der Erstlingsgabe nicht der Fall (3Mo 23:10), denn diese spricht von dem Herrn Jesus. Aber ist es nicht ein schöner Gedanke, dass wir auch uns selbst Gott anbieten dürfen? Und wenn auch wir nicht so einen vollkommen lieblichen Geruch für Gott darstellen, so ist es doch ein Opfer, das angenehm ist für Ihn (Röm 12:1).

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