Leviticus 23:34-43

Das Laubhüttenfest

Die Wein- und Olivenernte bildeten den Anlass zum Laubhüttenfest. Wein ist ein Bild der Freude (Ps 104:15a) und (Salb-)Öl ein Bild des Heiligen Geistes (1Joh 2:20; 27). Beides steht in Verbindung mit dem Friedensreich. Der Heilige Geist wird in allen, die im Friedensreich leben, Freude bewirken. Das ist für die Erde im Allgemeinen und besonders für Israel das Ziel der Wege Gottes.

Die Opfer, die auf dem Fest dargebracht werden, sind ausführlich in 4. Mose 29 (siehe dort) beschrieben. Israel wird in der Zukunft begreifen, dass der Segen des Friedensreiches ausschließlich auf dem Werk des Herrn Jesus am Kreuz basiert.

Das Laubhüttenfest steht mit dem achten Tag in Verbindung (3Mo 23:36). Das weist auf die Ewigkeit hin. In Johannes 7 spricht der Herr Jesus an diesem achten Tag über den Heiligen Geist (Joh 7:37-39). Dieser würde kommen, wenn Er im Himmel verherrlicht sein würde. Dies ist am Pfingsttag geschehen, wodurch die Gemeinde entstanden ist. Die Gemeinde ist nicht Gegenstand der Prophetie. Prophetie hat immer mit der Erde zu tun und die Gemeinde gehört nicht zu der Erde, sondern zum Himmel, zur Ewigkeit.

Die Opfer an den Festen

Bevor die weitere Beschreibung des Laubhüttenfestes erfolgt, findet zuerst noch ein Erinnern an die wichtigsten Elemente der Feste statt, als eine Art Zusammenfassung. Als Erstes sollten die Feste als heilige Versammlungen ausgerufen werden. Das Volk sollte zusammenkommen, um Gott zu nahen und mit Ihm Gemeinschaft zu haben. Diese Gemeinschaft kam zum zweiten Mal auf eine besondere Weise zum Ausdruck – in dem Darbringen von Opfern. Als Drittes werden die Priester und das ganze Volk daran erinnert, dass alle anderen Opfer auch gebracht werden sollen; das wird mit dem Wort „außer“ wiedergegeben.

Nochmals das Laubhüttenfest

Hier kommt der HERR noch einmal ausführlich auf das Laubhüttenfest zurück. Die ganze Ernte des Landes ist eingesammelt. Konnte es nun anders sein, als dass das ganze Volk voll Dankbarkeit an den HERRN für Ihn ein Fest feierte? Wenn wir all die Segnungen überblicken, womit Gott uns gesegnet hat, gibt es dann etwas anderes, als dass unsere Herzen überströmen vor Dankbarkeit und Freude?

Das Fest beginnt mit einer Sabbatruhe (was nicht bedeutet, dass der erste Tag des Festes auch auf einen Sabbat fiel) und endete damit. Dieses Fest stellt die Zeit vor, die in Epheser 1 „[die] Verwaltung der Fülle der Zeiten“ genannt wird (Eph 1:10a). Es ist die Zeit, wo Gottes Vorsätze in Erfüllung gehen, „alles unter ein Haupt zusammenzubringen in dem Christus, das, was in den Himmeln, und das, was auf der Erde [ist]“ (Eph 1:10b). Christus wird dann zusammen mit seiner Gemeinde als der wahre Adam mit seiner Frau die Schöpfung regieren.

Aus verschiedenen Früchten und Zweigen von Bäumen sollten Hütten gemacht werden. Das ist symbolisch für das Sich-versetzt-Wissen in die Segnungen des verheißenen Landes. Die Früchte edler Bäume sprechen von Genuss für Zunge und Auge. Alles, was geschmeckt und gesehen wird, ist eine Wohltat für die menschlichen Sinne. Es gibt nichts Störendes. Die Palmzweige sprechen von Überwindung und Erquickung (Joh 12:13; Off 7:9; 2Mo 15:27). Das immerwährende Grün der Zweige der Laubbäume spricht von bleibender Jugend, während die Zweige von Bachweiden zeigen, dass einmal Trauergesang gewesen ist, an dessen Stelle jetzt Freudengesänge gekommen sind.

Die ganze Szene des Laubhüttenfestes ist ein großer Lobgesang über Gottes große Taten. Er hat alles für das Volk getan, um es in den von Ihm verheißenen Segen zu bringen. Er hat sie aus der Sklaverei Ägyptens herausgeführt und sie über seine Wege zum Schluss in die ewige Ruhe gebracht. So wie Er einst sein Volk aus der Macht des Feindes befreit und sie in das gelobte Land gebracht hat, so wird Er auch in naher Zukunft sein Volk aus der Bedrückung retten und in den verheißenen Segen führen. Damals haben sie durch ihre Untreue den Segen des Landes verspielt. Das wird in Zukunft nicht mehr geschehen. Er wird seine Gesetze in ihre Herzen schreiben und sein Volk wird Ihm dienen. Er ist es wert, ewig dafür gepriesen zu werden – und das wird auch geschehen.

Die Freude, die bald das Teil Israels und der Schöpfung sein wird, darf jetzt schon täglich das Teil der Gläubigen sein (Joh 15:11; Joh 16:24; Joh 17:13; 1Joh 1:4). Sie dürfen und können die Freude genießen, weil sie neues Leben besitzen, Leben aus Gott, das ewige Leben. Dieses Leben werden sie bald in Vollkommenheit genießen, wenn der Herr Jesus kommt, um seine Gemeinde aufzunehmen.

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