Leviticus 24:1-9

Einleitung

Kapitel 23 hat uns die große prophetische Linie in Gottes Heilsgeschichte gezeigt. Die ersten vier Feste haben ihre Anwendung auf die Gemeinde gefunden. Die Anwendung der Feste des siebten Monats auf Israel ist noch zukünftig. Wie es prophetisch um Israel bestellt ist, macht dieses Kapitel deutlich. Der erste Teil (3Mo 24:1-9) zeigt den Dienst des Hohenpriesters im Heiligtum, den er in der Nacht ausübt. Der zweite Teil (3Mo 24:10-23) zeigt, warum Israel zur Seite gesetzt worden ist. Hierzu dient eine Geschichte als Illustration. Es ist die zweite geschichtliche Schilderung, die im dritten Buch Mose vorkommt, nach dem Tod der Söhne Aarons in Kapitel 10 (3Mo 10:1; 2). Auch diese geschichtliche Schilderung soll dazu dienen, einen Grundsatz zu zeigen, der sehr wichtig ist.

Öl für die Lampen

Die 3Mo 24:2-4 sind ein fast wörtliches Zitat aus 2. Mose 27 (2Mo 27:20; 21). In 4. Mose führt Aaron den Auftrag aus (4Mo 8:3). Das benötigte Öl sollte von den Israeliten gebracht werden. Das Volk wird bei der Instandhaltung der Lampen im Heiligtum mit einbezogen. Auf diese Weise macht Gott dem ganzen Volk klar, dass es im Heiligtum Licht gibt. Es ist ihre Verantwortung, in Übereinstimmung mit dem Licht zu leben. Die Begebenheit in den 3Mo 24:10-23 zeigt, dass sie darin versagt haben.

Das Licht sollte immer brennen

Der Hohepriester sollte dafür sorgen, dass während der Nacht das Licht des Leuchters hell brennend erhalten blieb. Dazu sollte er den Leuchter mit Öl versorgen. Prophetisch weist dies darauf hin, dass, auch wenn das Volk verloren zu sein scheint, sich in geistlicher Finsternis befindet und losgelöst von Gott ist, es doch durch die Hohepriesterschaft des Herrn Jesus im Himmel wie ein Gedächtnis vor dem Angesicht Gottes bestehen bleibt.

Das Licht scheint im Heiligtum – die Welt sieht es nicht. Es beleuchtet die himmlischen Dinge, wodurch wir bereits jetzt sehen können, was unsere himmlischen Segnungen sind (Joh 16:13). Wir dürfen das Licht auch ausstrahlen. Das tun wir, indem wir mit anderen Gläubigen über diese Dinge sprechen. Das Licht des Leuchters fällt zunächst auf den Leuchter selbst, das heißt, dass der Herr Jesus der Gegenstand unserer Gespräche sein soll.

Die Lampen sollten nachts brennend gehalten werden, während das Volk von Dunkelheit umhüllt war. Das Volk schläft, aber es wird wieder beim Schall der Posaune zum Leben erweckt werden (3Mo 23:24). Bis zu dieser Zeit sorgt der Hohepriester dafür, dass das Licht im Heiligtum erhalten bleibt.

Der Dienst des Volkes für Gott fand periodisch, zu vorgeschriebenen Zeitpunkten, statt. Aber der Dienst des Herrn Jesus als der Hohepriester für das Volk erfolgte ununterbrochen, fortwährend. Es ist auch für uns eine Ermunterung zu wissen, dass – wenn wir nicht immerzu an den Herrn Jesus denken – Er doch immer an uns denkt.

Die Schaubrote

Ferner war für die Brote auf dem Schaubrotetisch zu sorgen. Was hier über die Schaubrote gesagt wird, ist eine Ergänzung dessen, was wir in 2. Mose 25 darüber lesen (2Mo 25:23-30).

Die zwölf Schaubrote stellen die zwölf Stämme Israels dar. Der reine Weihrauch darauf bedeutet, dass von dem Volk nach Gottes Ratschluss in seinem Heiligtum ein lieblicher Geruch emporsteigt. Dieses Räucherwerk spricht von dem Herrn Jesus, denn in sich selbst hat das Volk nichts, was für Gott angenehm ist.

Im Heiligtum sehen wir, wie Gottes Pläne immerfort heller erstrahlen, auch wenn das Volk untreu ist. Gott sieht in dem Licht des Leuchters fortwährend die Schaubrote, ein Bild des Volkes, getragen von dem Tisch, einem Bild des Herrn Jesus. Immer heißt es „vor dem Angesicht des HERRN“ (3Mo 24:3; 4; 6; 8).

Die Schaubrote sind von Feinmehl hergestellt. Daraus wird auch das Speisopfer gemacht (3Mo 2:1). Es ist eine Frucht der Erde und spricht von dem Herrn Jesus als dem vollkommenen Menschen auf der Erde. Aber Er ist auch das Leben der Gläubigen, und darum sprechen die zwölf Schaubrote von dem Volk Gottes.

Die Priester machten sich eins mit dem Volk, indem sie von den Broten aßen. Sie, die gewohnheitsgemäß in der Gegenwart Gottes weilten, nährten sich mit dem Gedanken, dass Gott sein Volk liebte, trotz seiner Verfehlungen. Sie sollen teilhaben an der Liebe Gottes zu seinem Volk, und das sollte sie dazu anleiten, dem Volk zu dienen, trotz seiner Untreue.

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