Leviticus 25:21-23

Segen beim Halten des Sabbatjahres

Der Genuss des Segens hängt ab von Glaubensgehorsam. Es erscheint ein Wagnis zu sein, ein Jahr nicht zu säen. Der Verstand sagt: Wie sollen wir Nahrung bekommen? Der Glaube vertraut auf Gottes Zusagen. Wer auf Ihn vertraut, wird nicht zu Schaden kommen. Ja mehr noch: Er erfährt seinen besonderen Segen. Wir lernen hierdurch: „Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das durch [den] Mund Gottes ausgeht“ (Mt 4:4). Es ist ein großes Gut, mit dem treuen Herrn Erfahrungen zu machen. Er wird dadurch verherrlicht, und die Seele wird mit Freude erfüllt. Diese Freude ist nicht in Geld auszudrücken.

Wenn sie Gehorsam bewiesen, konnten sie damit rechnen, sicher im Land zu wohnen, das bedeutet, dass äußerliche Sicherheit besteht, und auch innerlich für die Seele Ruhe und Vertrauen da sind, ohne Furcht vor Feinden. Um ihre Nahrung würden sie auch nicht fürchten müssen. Man wird bis zur Sättigung essen können. Durch den Segen Gottes kann mit wenigem viel geschehen. Durch Gehorsam verlieren wir nichts, aber gewinnen alles.

Lösung des Landes

Der Ausgangspunkt für die Regelung des Lösens ist, dass das Land dem HERRN gehört. Ihm gehören die Erde und alles, was darauf ist (Ps 24:1). Aber Er hat dem Land Kanaan einen bestimmten Platz zugewiesen. Er hat in dem Land jedem Stamm und jeder Familie ihr Erbteil gegeben, und Er will, dass es so erfüllt wird. Durch die Untreue des Menschen konnte 49 Jahre ein Zustand der Verwirrung und des Elends herrschen. Aber das sollte nicht so bleiben. Es sollte ein fünfzigstes Jahr kommen, in dem alles wiederhergestellt werden sollte, sodass Gottes ursprünglicher Plan wieder sichtbar wurde.

Der Christ ist sich bewusst, dass die Lösung seines Erbteils noch kommen wird. Das Unterpfand dafür besitzt er bereits, nämlich „den Heiligen Geist der Verheißung, der [das] Unterpfand unseres Erbes ist, zur Erlösung des erworbenen Besitzes“ (Eph 1:13b; 14). Jeder, der sich durch den Geist leiten lässt, wird sich nicht verleiten lassen, etwas von seinem Erbe preiszugeben, indem er sein Glück auf der Erde sucht, um es jetzt und hier zu erleben.

Nun konnte es aber geschehen, dass jemand notgedrungen, weil er verarmt war, sein Land verkaufen musste. Aber gleichzeitig bestimmt der HERR, dass immer das Recht auf Lösung bestehen würde. Man musste nicht bis zum Jubeljahr warten. Jemand konnte auch in der Zwischenzeit seine Schuld einlösen und kam so wieder in den Besitz seines Erbes. Aber die Verrechnung sollte unter Berücksichtigung der Zeit bis zum Jubeljahr erfolgen.

Blieb jemand außerstande zu lösen, so bekam er in jedem Fall im Jubeljahr sein Land zurück, als einen besonderen Beweis der Gnade Gottes. Bei Nabot bestand keine Notwendigkeit, auf sein Erbe zu verzichten. Er schätzte sein Erbe und weigerte sich, es an Ahab zu verkaufen oder gegen den Weinberg Ahabs einzutauschen (1Kön 21:1-3). Ahab erlangt ihn nur durch die List Isabels (1Kön 21:7-10).

Die Fälle der Verarmung werden in diesem Kapitel immer bitterer. In 3Mo 25:25 ist die Rede davon, dass einer durch Verarmung „etwas von seinem Eigentum verkaufen muss“. In 3Mo 25:35 ist der Bruder so sehr verarmt, dass „seine Hand wankend wird“ und am Leben erhalten werden muss. Die Not ist groß. In 3Mo 25:39 ist der Bruder so verarmt, dass er sich selbst verkaufen muss. In 3Mo 25:47 finden wir die schlimmste Lage. Da verkauft sich ein verarmter Bruder an einen Fremdling.

Es kann jemand verarmen durch Krankheit oder falsches Handeln. In geistlicher Hinsicht ist Armut oft in ungesundem, krank machendem Tun begründet (Sünden) oder in einem Aufgehen in irdischen Beschäftigungen, einem falschen Verhältnis der Zeit, die in geistliche und irdische Dinge investiert wird.

Das Lösen des Landes konnte auf verschiedene Weise geschehen. Wer sein Land verkaufen musste, konnte einen „nahen Blutsverwandten“ haben, der als Löser auftreten konnte (3Mo 25:25). Das lässt uns an den Herrn Jesus denken als den wahren „Blutsverwandten“. Er ist Blutes und Fleisches teilhaftig geworden (Heb 2:14a). Er hat durch sein Blut am Kreuz das Erbteil von der Schuld erlöst, die darauf ruhte. Das gilt sowohl für das Land Israel als auch für die ganze Schöpfung.

Ein Vorbild dieses Lösens sehen wir in der Geschichte von Boas und Ruth. Der Herr Jesus ist der wahre Boas. Boas war imstande, der verarmten Noomi und Ruth zu helfen, das Erbteil, welches Noomi verloren hatte, wieder an sie zurückzubringen (Rt 4:1-11). So wird einmal der Herr Jesus, als der wahre Boas (Boas bedeutet „in Ihm ist Stärke“), alles in den Besitz Gottes zurückbringen, dem ursprünglichen Eigentümer.

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