Leviticus 25:46

Verhalten gegenüber Armen

Dreimal kommt hier der Ausdruck vom „verarmten Bruder“ vor (3Mo 25:35; 39; 47; vgl. 3Mo 25:25). Es geht um jemanden aus dem Volk Gottes, um einen Mitbruder oder eine Mitschwester. Ein Gläubiger kann im geistlichen Sinn verarmen. Er kann den Blick auf seine geistlichen Segnungen verlieren. Aber das bedeutet nicht, dass wir einen solchen verachten. Im Gegenteil, wir sollen einem solchen helfen und dabei das Jubeljahr im Auge behalten. Das Jubeljahr wird es wieder in Ordnung bringen. Dann werden sie zurückbekommen, was sie verloren hatten.

Ein Bruder durfte nicht von einem Mitisraeliten als Sklave gehalten werden. Der Grund dafür ist der, dass alle Israeliten Knechte des HERRN waren (3Mo 25:42; 55). Sie waren alle aus Ägypten erlöst, um frei zu sein. Dessen sollte sich jeder Israelit bewusst sein und durfte darum auch nicht über einen anderen Israeliten mit Härte herrschen und diese Situation ausnutzen. In praktischer Hinsicht gilt das auch für christliche Vorgesetzte, die sich bewusst sein sollen, dass auch sie einen Herrn im Himmel haben, also selbst auch Knechte sind (Kol 4:1). In geistlicher Hinsicht gilt für uns, dass wir einen Meister haben, und dass wir alle Brüder sind (Mt 23:8; vgl. 1Kor 7:23).

Wenn sich ein Israelit einem Fremdling als Sklave verkauft hatte, durfte sein Bruder ihn freikaufen. Nehemia scheint nach dieser Vorschrift gehandelt zu haben (Neh 5:8a). Der Herr Jesus ist der wahre Erlöser. Er wird diejenigen, die Er seine Brüder nennt, von der Macht ihrer Gegner erlösen. Er wird kommen und den Überrest Israels befreien. Er wird ihnen auch ihr Land und die Freiheit geben, um dort unter seiner segensreichen Herrschaft alles zu genießen, was Er versprochen hat.

Arm zu sein war nicht die Bestimmung Gottes für sein Volk. Es sollte keine Armen geben, wenn sie Ihm dienen würden. Dann würde ihr Land seine volle Ernte bringen. Armut und Hunger sind eine Folge von Untreue des Volkes. Auch heute gibt es für einen Gläubigen keinerlei Notwendigkeit, geistlich arm zu sein. Geistliche Armut ist oft das Ergebnis falscher Belehrung oder der mangelnden Bereitschaft, aus Gottes Wort die darin enthaltenen geistlichen Schätze auszugraben.

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