Leviticus 4:15

Wenn die ganze Gemeinde Israel gesündigt hat

Hier haben wir einen zweiten Fall von Sünde, für die ein Sündopfer gebracht werden sollte, nämlich den, dass die ganze Gemeinde Israels gesündigt hat. Hier steht noch etwas, das bei dem gesalbten Priester nicht erwähnt wird, und zwar, dass die Sache „verborgen“ geblieben ist „vor den Augen der Versammlung“. Bei einer christlichen Gemeinde wird Sünde oft nicht gesehen, weil man nicht im Wort Gottes liest. Aber Unwissenheit über das Wort Gottes macht uns nicht weniger schuldig. Wenn durch das Aufschlagen des Wortes Gottes die Augen für eine Sünde aufgehen, soll dafür ein Sündopfer gebracht werden.

Das Sündopfer für die Sünde der ganzen Gemeinde stimmt in mancher Hinsicht mit dem Sündopfer für den gesalbten Priester überein. In beiden Fällen wird die Gemeinschaft des ganzen Volkes mit Gott unterbrochen. Der Weg zu Gott ins Heiligtum sollte durch das Blut wieder freigemacht werden, ebenso wie für den Dienst am Räucheraltar. Das Tier sollte ebenfalls außerhalb des Lagers verbrannt werden.

Die Sünde des ganzen Volkes können wir auf die Lage in Korinth anwenden. Dort lag Sünde vor, durch welche die ganze Gemeinde beschmutzt war. Gott handelte mit ihnen durch Zucht (1Kor 11:30). Es gab einen Fall von Hurerei, wie er selbst unter den Nationen nicht gefunden wurde (1Kor 5:1). Möglicherweise lag sie zuerst im Verborgenen, wie es hier in 3Mo 4:13 steht. Aber Gott machte sie bekannt (3Mo 4:14).

Wir müssen damit rechnen, dass Gott uns offenbar macht, dass wir als örtliche Gemeinde Dinge tun, die in seinen Augen Sünde sind. Wir können jemand zu Unrecht ausschließen oder zulassen, das heißt, dass wir jemand zu Unrecht in der Mitte der Gläubigen belassen oder es jemand verweigern, der aufzunehmen wäre.

In Josua 7 sehen wir einen Fall von Sünde eines Mannes, Achan, dessen Sünde der ganzen Gemeinde zugerechnet wurde (Jos 7:1). Gott sorgt dafür, dass die Sünde bekannt und aus der Mitte weggetan wird.

Im Namen des ganzen Volkes legen die Ältesten ihre Hände auf den Kopf des Stiers (3Mo 4:15). Hierdurch geht sozusagen die Sünde des ganzen Volkes auf das Tier über, sodass Sühnung getan werden kann. Nicht nur das Opfer stimmt mit dem Opfer für den gesalbten Priester überein, sondern auch die verrichteten Opferhandlungen stimmen mit den Opferhandlungen überein, die verrichtet werden, wenn der gesalbte Priester gesündigt hat.

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