Leviticus 4:4

Die Schlachtung des Sündopfers

Der gesalbte Priester hatte keine Wahl, wenn es um das Opfer ging, das er für seine Sünde bringen sollte. Das Opfer sollte ein junger Stier sein. Ein Stier ist ein großes Opfer. Dies setzt voraus, dass der gesalbte Priester Einsicht hat, wofür dieser junge Stier steht. Er steht dafür, dass der Herr Jesus in der Kraft eines Jünglings das große Werk vollbracht hat und dass Er dieses Werk auch für diese Sünde vollbringen musste. Dessen sollte sich der Priester bewusst sein.

Er sollte sein Opfertier „an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft“ bringen. Die Sünde des gesalbten Priesters hatte Folgen für den Dienst in dem Zelt, wo Gott mit seinem Volk zusammenkam. Er sollte es „vor den HERRN bringen“. Wenn wir gesündigt haben, müssen wir dies vor dem Angesicht Gottes bekennen. Wir müssen uns erneut bewusst machen, dass der Herr Jesus für diese Sünde unter das Gericht Gottes kommen und in den Tod gehen musste. Wir müssen sozusagen zurück zum Kreuz, um dort zu sehen, was der Herr Jesus erleiden musste, um auch für diese Sünde Sühnung zu bewirken.

Das Auflegen der Hand auf den Kopf des Sündopfers bringt zum Ausdruck, dass wir uns mit dem Opfer eins machen. Bei dem Anbeter in den vorigen Kapiteln bedeutet das Handauflegen, dass er eins gemacht wird mit der Annehmlichkeit des Opfertieres. Bei dem Sündopfer bedeutet es, dass das Tier eins gemacht wird mit der Nichtannehmlichkeit dessen, der das Tier opfert. Die Sündhaftigkeit des Sünders wird bildlich auf das Opfer übertragen.

Nach dieser Einsmachung sollte der junge Stier geschlachtet werden. Dies tat der gesalbte Priester selbst. Immerhin hatte er ja gesündigt. Dies zeigt an, dass wir uns wieder bewusst werden: Was mit dem Herrn Jesus geschah, widerfuhr Ihm an meiner statt. Das Schlachten weist bildlich darauf hin, dass jede Sünde den Tod zur Folge hat: „Denn der Lohn der Sünde ist [der] Tod“ (Röm 6:23). Solange es noch Entschuldigungen für eine begangene Sünde gibt, ist das Bekenntnis nicht vollständig.

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