Leviticus 5:15

Sünde gegen die heiligen Dinge

Das Schuldopfer gilt für zwei Arten von Schuld, denn Schuld kann auf zweierlei Weise entstehen: Schuld gegen Gott (3Mo 5:14-19) und Schuld gegen den Nächsten (3Mo 5:20-26). Schuld gegen Gott konnte auch auf zweierlei Weise entstehen: indem man Ihm etwas vorenthielt, was Ihm zustand (3Mo 5:15; 16), und indem man etwas tat, was Er verboten hatte (3Mo 5:17-19).

Untreue begehen an „Dingen, die für den HERRN geheiligt sind“, lässt uns daran denken, dass man etwas von dem wegnimmt, was für den HERRN abgesondert ist („heiligen“ bedeutet „absondern für“). Das kann etwas sein, was Er für sich selbst abgesondert hat; das kann etwas sein, was wir für Ihn abgesondert haben. Wir sind „für einen Preis erkauft“ (1Kor 6:20) und wir sind „für Gott erkauft“ (Off 5:9). Wir gehören Gott. Er hat ein Anrecht auf unsere Lob- und Dankopfer, unsere materiellen Gaben (Heb 13:15; 16), ja, unser ganzes Leben (Röm 12:1).

Wenn wir Ihm unseren Dank, unsere Gaben, unser Leben vorenthalten, sind wir schuldig. Wir können z. B. in den Zusammenkünften sitzen und mitsingen, ohne Ihm wirklich aus unseren Herzen heraus zu danken. Wir können unser ganzes Geld nur zu unserem eigenen Vergnügen ausgeben. Wir können unsere Zeit mit wertlosen Dingen vergeuden. In all diesen Aspekten, die dem HERRN heilig sein sollten, können wir untreu werden.

Es wird davon ausgegangen, dass es „aus Versehen“ geschieht. Dennoch können wir schuldig werden, wenn wir nicht berücksichtigen, dass alles vom Herrn ist. Wenn uns das bewusst wird, soll ein Schuldopfer gebracht und noch 20 % hinzugefügt werden. Das als Schuldopfer vorgeschriebene Tier ist ein Widder. Von einer anderen Art Opfer ist hier nicht die Rede. Das zeigt, dass das Opfer für jeden gleich ist.

Der Widder ist das Tier, das von der Hingabe des Herrn Jesus spricht. Der Herr Jesus hat zu jeder Zeit alles vollkommen für Gott geheiligt. Alles in Ihm war für Gott; seine Hingabe ging bis in den Tod. Dieser Tod war nötig, auch für meinen Mangel an Heiligung all dessen, worauf Gott ein Recht hat. Das soll ich mir immer wieder klar machen. Ihm soll ich mich wieder hingeben, und das mit noch mehr Hingabe – 20 % mehr.

Die Schätzung, von der die Rede ist, geschah durch Mose. Der HERR spricht zu ihm. Mose ist das Bild des Herrn Jesus als dem großen Lehrer, der das Wort Gottes mit Vollmacht redet, dem großen Propheten, der das Wort Gottes auf Herz und Gewissen anwendet. Die Schätzung des Wertes in Silbersekel weist auf den Preis hin, den der Herr Jesus am Kreuz bezahlt hat. Das lässt uns an sein Blut denken. Die Schätzung geschieht nach dem Sekel des Heiligtums, dem Platz, wo Gott wohnt. Nicht wir bestimmen den Wert des Schuldopfers. Das tut der Herr Jesus: im Heiligtum, vor Gott.

Die Schuld soll nicht nur bekannt, sondern auch mit einem zusätzlichen Betrag von einem Fünftel erstattet werden. Wenn wir unsere Schuld bekennen und uns Ihm aufs Neue weihen, sollen wir das mit einem größeren Eifer tun als zuvor. Das wird dadurch bewirkt, dass wir wieder etwas mehr von der Gnade Gottes und dem Werk des Herrn Jesus kennengelernt haben. Petrus ist ein Beispiel dafür. Er verleugnete den Herrn dreimal. Nach seinem Bekenntnis und seiner Wiederherstellung widmete er sich eifrig dem Werk, das der Herr ihm aufgetragen hatte, in dem Bewusstsein der Gnade, die ihm geschenkt worden war (2Pet 1:12-15).

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