Luke 12:57-59

Die Zeit erkennen

Die Zeit für eine entscheidende Wahl drängt. Er sagt das den Volksmengen und nimmt dabei Bezug auf eine Wettervorhersage, die sie alle treffen können, wenn sie auf eine Naturerscheinung achten. Sie wissen, wenn eine Wolke im Westen aufsteigt, bedeutet das Regen. Ebenso wissen sie es richtig zu deuten, wenn der Südwind weht: Südwind kündigt Hitze an.

Der Herr wendet diese Kenntnis des Wetters auf ihr geistliches Unterscheidungsvermögen an. Er nennt sie Heuchler. Die äußeren Dinge können sie beurteilen, aber vor ihrem geistlichen Zustand halten sie die Augen geschlossen. Sie kennen die Naturgesetze und wenden sie korrekt an, aber die geistlichen Gesetzmäßigkeiten bedenken sie nicht. Sie wissen, wenn sie von Gott abweichen, wird das Gericht über sie bringen, aber sie sind weit von Gott entfernt und leben ihr eigenes Leben. Dann muss das Gericht kommen. Das müssten sie aus dem Wort Gottes wissen. Sie beurteilen jedoch nicht die Zeit, in der sie leben, weil sie sich nicht bekehren wollen und ihr Leben nicht in die Hand Gottes legen wollen.

Der Herr stellt ihnen die Frage, warum sie von sich selbst aus nicht beurteilen, was recht ist. Der Mensch ist ein verantwortliches Wesen und in der Lage, das zu beurteilen, was recht ist. Wenn er dann ehrlich ist, wird er zu dem Schluss kommen, dass er nicht in der Lage ist, recht zu tun, und wird wissen, dass er vor Gott schuldig ist. Dann ist er da, wo Gott ihn haben will, und dann kann Gott ihn retten. Der Herr hat immer die Rettung des Menschen zum Ziel, damit Er ihm Gnade erweisen kann.

Haltung gegenüber dem Widersacher

Die Menge muss sich klarmachen, dass sie Gott zu ihrem Widersacher gemacht haben und dass sie mit Ihm auf dem Weg zum Richter sind. Buchstäblich haben sie das getan, als sie den Herrn Jesus zu Pilatus brachten und seine Verurteilung forderten.

Sie meinen, sie könnten Gott vor Gericht laden, aber wenn sie vor dem Richter stehen, werden sie erkennen, dass es genau umgekehrt ist und dass sie die Angeklagten sind. Jetzt ist noch Zeit, die Situation umzukehren. Sie können noch von ihrem Widersacher loskommen, indem sie ihre Sünden bekennen. Wenn sie das nicht tun, werden sie ins Gefängnis geworfen werden.

So ist es auch mit dem Volk geschehen. Gott hat es den Völkern übergeben. Ihr Ruf, „Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder“ (Mt 27:25), erfüllt sich bis heute. Aber nicht für immer. Die Strafe im Gefängnis wird nicht ewig sein, denn sie werden aus dem Gefängnis herauskommen, wenn sie ‒ das heißt der Überrest ‒ ihre Sünden bekennen, wenn sie auf den sehen, den sie durchbohrt haben (Sach 12:10-14). Wenn sie Zweifaches empfangen haben, werden sie getröstet werden (Jes 40:1; 2).

Jetzt büßen sie für ihre Sünden. Sie sind gestrauchelt, aber nicht für immer gefallen (Röm 11:11). Wenn ihre Leidenszeit vorbei ist, nimmt Gott sie wieder an (Röm 11:15).

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