Luke 18:1-7

Gleichnis vom ungerechten Richter

Im Anschluss an das, was der Herr über die Kennzeichen der letzten Tage gesagt hat, betont Er durch ein Gleichnis, wie wichtig anhaltendes Gebet ist. Das Gebet ist zu allen Zeiten die Hilfsquelle für die Treuen gewesen, aber ganz besonders in den Tagen des Sohnes des Menschen, die so sehr den Tagen Noahs und den Tagen Lots gleichen. Es sind die Tage, in denen wir leben. Darum ist dieses Gleichnis auch für uns voller Belehrung.

Es geht darum, dass wir im Gebet nicht nachlassen und nicht mutlos werden, wenn die Antwort auf sich warten lässt. Es sind schwere Zeiten, in denen der Glaube sehr auf die Probe gestellt wird. Beständig zu beten, ist das Einzige, was uns Kraft gibt, um durchzuhalten. Es beweist Vertrauen auf Gott, auch wenn der Schein gegen uns spricht.

Der Herr beschreibt eine Situation, in der ein Richter sich ganz und gar nicht um das Gesetz kümmert. Dieser Richter liebt weder Gott noch seinen Nächsten. Gott und den Nächsten zu lieben, ist die Summe des Gesetzes. Und dieser Mann ist Richter!

In einem bestimmten Augenblick kommt eine Witwe zu ihm mit der Bitte, er möge ihr Recht verschaffen. Sie hat einen Widersacher, der sie ausbeuten will. Der Richter kann an diesem Fall nichts verdienen. Er ist für ihn völlig uninteressant. Die Witwe bleibt jedoch dran. Das führt schließlich zum Erfolg. Seine Überlegung ist, dass er sich für die Frau einsetzen wird, und das trotz der Tatsache, dass er sich weder um Gott noch um seinen Mitmenschen kümmert.

Seine Überlegung, der Witwe Recht zu verschaffen, ist die, dass er ihre Quengelei los sein will, um Schlimmeres zu verhindern. Er sieht sie dafür an, dass sie ihm noch einmal ins Gesicht schlagen wird, wenn er bei seiner Weigerung bleibt. Also ist es alles in allem besser, ihr doch Recht zu verschaffen. Dann ist er sie wenigstens los. Er handelt also rein im eigenen Interesse.

Der ungerechte Richter ist hier ebenso wenig ein Bild von Gott, wie der ungerechte Verwalter in Kapitel 16 ein Bild von einem Jünger ist. Der Herr erzählt diese Gleichnisse, um seinen Jüngern tüchtig Mut zu machen, auf solch eine Weise zu handeln, wobei sie darauf rechnen können, dass Gott ihnen gegenüber wohlgesinnt ist.

Hier will der Herr Jesus sie ermutigen, beständig zu beten, ohne zu ermüden, auch wenn es so scheint, als bliebe die Antwort aus und nähme das Böse zu. Wenn schon ein ungerechter Richter zu einem Urteilsspruch kommt, und sei es in seinem eigenen Interesse, wird dann Gott jemanden, der anhaltend betet, reden lassen, ohne dem Beachtung zu schenken?

Wer der Tag und Nacht zu Gott ruft, auch wenn Gott mit der Antwort wartet, zeigt echten Glauben. Gott wartet ja nicht, um die Verheißung hinauszuzögern, sondern Er wirkt in Güte, durch die Er Sünder zur Buße leitet, damit auch sie gerettet werden (2Pet 3:9). Der Beter hat Ausharren nötig, bis die Antwort kommt. Wenn irgendwo Glaube zu finden ist, der dem angenehm ist, der ihn sucht, wird dieser Glaube nicht beschämt oder enttäuscht werden.

Aber wird wohl der Sohn des Menschen, wenn Er kommt, den Glauben finden? Wie viele Jünger werden schließlich da sein, die wirklich an dem echten Vertrauen auf Gott festhalten, wie viele werden in dem Glaubensvertrauen leben, das sich bei der Witwe zeigt? Wir leben in der Endzeit mit wenig echten Jüngern und wo diese echten Jünger stark unter Druck gesetzt werden, den Glauben aufzugeben. Haben wir den Glauben, dass Gott uns wirklich Recht verschaffen wird, auch wenn es anders zu sein scheint? Wer die wirklich Gerechten sind, macht der Herr im folgenden Gleichnis deutlich,

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