Luke 21:2

Das Opfer der Witwe

Als der Herr aufblickt, sieht Er, dass Menschen Gaben in den Schatzkasten legen. Er kennt jeden Geber jeder Gabe und weiß, ob sie reich oder arm sind. Er weiß auch, wie viel sie geben und wie sie geben, aus welcher Gesinnung. Er sieht und beobachtet, wie eine arme Witwe zwei Scherflein in den Schatzkasten legt. Vielleicht ist es eine der Witwen, über die Er soeben am Ende des vorigen Kapitels gesprochen hat, eine Witwe, deren Haus verschlungen wurde. Aber statt zu klagen, bringt sie ihr letztes Geld als Gabe für Gott in den Schatzkasten zur Instandhaltung des Tempels, des Hauses Gottes.

War es nicht eine nutzlose Gabe, da der Tempel doch zerstört werden würde (wie wir in den folgenden Versen sehen)? Nein, denn sie gibt sie nicht dem Tempel, der in Kürze zerstört werden würde, sondern dem Herrn, und Er schätzt jede Gabe, die aus einem völlig hingegebenen Herzen kommt.

Eine Gabe mag, was den Betrag betrifft, gering oder sogar zu vernachlässigen sein, der wahre Wert liegt in dem Beweggrund, aus dem sie gegeben wird. Das kann auch für uns ein großer Trost sein. Der Herr lobt die arme Witwe wegen ihrer Gabe. Nach seiner Bewertung hat sie mehr eingelegt als alle Reichen zusammen. Er weiß, dass alle Reichen von ihrem Überfluss eingelegt haben und dass ihr Überfluss durch ihre Gabe nicht abgenommen hat. Er weiß auch, dass die arme Witwe von ihrem Mangel nicht etwas abgezweigt hat, sondern alles gegeben hat, was sie besaß. Sie hat für sich selbst nichts übrig behalten. Sie hat nach den Worten des Herrn sogar ihren „ganzen Lebensunterhalt“ gegeben, das heißt, sie hat sich selbst gegeben, in dem vollen Vertrauen, dass Gott für sie sorgen würde (Jer 49:11). Das ist ein Geben nach dem Herzen Gottes. Wahre Jünger geben wie diese Witwe.

Lukas schreibt mehr über Witwen als die anderen Evangelisten (Lk 2:36-38; Lk 4:25; 26; Lk 7:11-17; Lk 18:1-8; Lk 21:2; 3). Er stellt den Herrn Jesus als einen Menschen vor, der in Armut geboren wurde, lebte und starb. Der Herr schenkt diesen Frauen ganz besondere Beachtung. Das soll auch bei uns so sein. Es ist sogar ein wichtiges Zeichen wahren Gottesdienstes (Jak 1:27).

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