Luke 22:31

Verleugnung des Petrus vorhergesagt

Die Zeit des Regierens ist jedoch noch nicht gekommen. Der Herr Jesus muss noch ans Kreuz, und die Jünger haben noch einen Dienst zu erfüllen. Damit sie dafür passend sind, müssen sie ihr eigenes Herz kennenlernen. Das gilt besonders für Petrus, der den wichtigsten Platz unter den Jüngern einnimmt. Der Herr wendet sich daher auch besonders an ihn, ohne die anderen Jünger zu vergessen.

Der Satan richtet seine Pfeile auf alle Jünger. Er will sie alle nur zu gern sichten wie den Weizen. Sichten ist das, was der Bauer tut, wenn er nach der Ernte auf der Tenne die Spreu vom Weizen trennt. Dem Bauern geht es um den Weizen, denn der liefert Nahrung. Die Spreu wird weggeblasen oder verbrannt. Beim Prozess des Sichtens im Leben des Gläubigen geht es dem Herrn darum, dass aus dem Leben des Gläubigen alles verschwindet, was keine Nahrung ist. Satan will so viel Weizen wie möglich zerstören und die Spreu behalten.

Der Herr weiß, dass sein geliebter Jünger Petrus eine besondere Zielscheibe für die Angriffe Satans ist. Er redet ihn zweimal mit seinem alten Namen Simon an, um Petrus eindringlich daran zu erinnern, wie er von Natur aus ist. Er will ihn davor warnen, seine alte Natur wirken zu lassen, denn darauf zielt der Satan ab.

Er fügt hinzu, dass Er besonders für Petrus gebetet hat. Er kennt seinen schwachen Jünger und weiß, wie dieser mehr als die anderen in der Gefahr steht, auf Fleisch zu vertrauen, auf seine eigene Kraft. Das zeigt sich auch sofort an seiner Reaktion auf die Worte des Herrn. Aber weil der Herr ihm gnädig ist, wird sein Fall das Mittel für seine Kraft werden. Wenn er das Fleisch kennengelernt hat und zugleich die Vollkommenheit der Gnade, wird er fähig sein, seine Brüder zu stärken.

Dass das Gebet des Herrn für ihn erhört worden ist, zeigt sich an seiner Reue und Wiederherstellung. Dass er anschließend den Auftrag des Herrn erfüllt hat, zeigt sich an seinem Dienst in der Apostelgeschichte und vor allem in seinen beiden Briefen, die wir in der Bibel haben. An dem, was Petrus erlebt hat, lernen wir, dass wir, um anderen dienen zu können, unser eigenes Herz kennen müssen.

Petrus verteidigt sich sofort, als der Herr ihm seine Schwachheit vorstellt. Nein, dann kennt der Herr ihn nicht. Er ist bereit, mit seinem Herrn bis zum Äußersten zu gehen. Das ist ein aufrichtiger Ausdruck seiner starken Liebe zu Christus, aber ohne Selbsterkenntnis, und in Wirklichkeit ist es Hochmut, denn der Herr hat ihn auf seine Schwachheit hingewiesen. Dann sagt der Herr Jesus Petrus voraus, dass er Ihn dreimal verleugnen wird, schon ganz bald und schnell nacheinander. Es wird geschehen, ehe der Hahn kräht, vor Anbruch des Tages, also in der Nacht.

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